Full text: Die Erde und ihre Bewohner

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Bayonne nach Marseille und die fünfte von hier nach Straßburg; so erhält man 
ein fast regelmäßiges Fünfeck, welches beinahe ganz Frankreich umschließt. Die Grenzen 
dieses schönen Landes sind folgende: nordöstlich: Belgien, Luxemburg, Rheinpreußen und 
Rheinbaiern; östlich: Baden, die Schweiz und Italien; südlich: das Mittelmeer; süd¬ 
westlich: Spanien (die Pyrenäen); westlich: der Meerbusen von Biscaya; nordwestlich: 
der Canal. Die Größe Frankreichs wird auf 10,000 □ Meilen angenommen und die 
Zahl der Einwohner beträgt 35 Millionen. Die große Mehrzahl bekennt sich zur 
römisch-katholischen Religion; die Zahl der Protestanten beträgt etwas über 2 Millionen; 
die der Juden 80,000. Außerdem gibt es auch in Frankreich verschiedene Sekten, als: 
Herrnhuter, Quäker u. s. w; indessen haben alle Bürger, weß Glaubens sie auch sein 
mögen, gleiche politische Rechte mit den Katholiken. Nicht alle Bewohner Frankreichs 
gehören zu ein und demselben Volksstamme; in den Nordostprovinzen wohnen etwa 
3 Millionen Deutsche; die keltische Sprache lebt noch in dem Kimrischen der Bretagner 
und an den Pyrenäen gibt es noch Basken, Nachkommen der spanischen Jberier, mit 
eigener Sprache. 
Gebirge. Die Pyrenäen machen die Grenze zwischen Frankreich und Spanien aus, 
und sind schon bekannt. Die übrigen Gebirge liegen theils auf, theils in der Nähe der 
Ostgrenze Frankreichs; dahin gehören die Cottischen Alpen, die Sevennen, das Lozvre-, 
Auvergner - Gebirge, Montd'or, Jura, Vogesen und Ardennen. Die westliche Hälfte 
Frankreichs ist meist eben, oder doch nur von unbedeutenden Hügelreihen durchzogen. An 
der Westküste gibt es sogar große Strecken, welche aus Flugsand bestehen. 
Flüsse. Zahlreiche Flüsse durchströmen das Land. Die vier Hauptflüsse, deren 
Ursprung und Mündung wir schon kennen, heißen: Seine, Loire, Garonne und 
Rhone. Der Rhein gehört nur als Grenzfluß hierher. Die Seine nimmt auf: die 
Aube, Zjonne, Marne, Oise und Eure; die Loire nimmt auf: Allier, Cher, Jndre, 
Vienne und Mayenne; die Garonne nimmt auf: Tara, Bot und Dordogne; die Rhone 
nimmt jaus: Saone, Jsöre und Durance. Mosel, Maas und Schelde entspringen 
ebenfalls in Frankreich. Von den vielen schiffbaren Kanälen merken wir uns den Kanal 
von Languedoc oder den Südkanal. Er verbindet das Mittelmeer mit der Garonne 
und dadurch mit dem atlantischen Meere. (Suche Ursprung und Mündung nach der Karte auf!) 
Klima. Das Klima ist ein durchaus gemäßigtes, im Süden mehr warmes, ja 
fast heißes. Obgleich ^der Winter im Allgemeinen stets gelinde auftritt, so gibt es doch 
auch Ausnahmen, wo große Kälte herrscht. (So sollen 1776 zu Paris mehrere Kirchen¬ 
glocken in Folge der starken Kälte gesprungen sein.) 
Die herrllche Lage Frankreichs zwischen zwei Meeren, die vielen schiffbaren Flüffe 
und Canäle, seine Kunststraßen und Eisenbahnen leisten dem Handel den wichtigsten Vor¬ 
schub. Auch in dieser Beziehung steht cs nur England nach. Ausgeführt werden: Weine, 
Oel, Früchte, Farbstoffe, Seide, Tapeten, Galanteriewaaren, Uhren, schönes Porzellan u. s. w. 
Der Werth der Ausfuhr beträgt über 1000 Mill. Fr. Eingeführt werden: Getreide, 
Rindvieh und Pferde; und soll die Einfuhr über 900 Mill. Fr. betragen. 
§. 60. 
Geschichte und Verfassung. 
Frankreich, von den Römern Gallien genannt, wurde 50 v. Chr. diesem Volke 
unterthänig und die Römer behaupteten sich — wenigstens über einen großen Theil — 
bis 482, wo sie von Chlodwig vertrieben wurden. Chlodwig trat zum Christenthum 
über und legte den Grund zu dem großen Frankenreiche, welches von seinen vier Söhnen
	        
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