VIII Vorrede des Verfassers
Das sind aber auch, im Verein mit verständiger,
zweckgemäßer Anordnung des Stoffs und leichtfaßlicher,
von leerem wissenschaftlichen Prunk entkleideter Darstel-
lungswcise, — die unerläßlichen Erfordernisse jedes ele¬
mentaren Lehrbuchs der Erdkunde.
Wie bisher, ungeachtet der zahllosen Menge geogra¬
phischer Kompendien, diese Bedingungen noch keineöwegcs
in ihrer Gesammtheit erfüllt, oft sogar kaum geahnt wor¬
den sind: so glaubt auch der Verfasser nicht, durch den
vorliegenden Versuch alle Anforderungen befriedigt zu
haben. Er ist vielmehr der Meinung, daß ein elementa¬
res Lehrbuch der Erdkunde, welches das Ziel erreicht,
nach dem er strebte, nur das Produkt eines ganzen Le¬
bens, nur die Frucht eines unausgesetzten, reifen, abge¬
schlossenen, eines mit Geist, Eifer und praktischer Wür¬
digung der Schul-Verhältnisse betriebenen Studiums
der geographischen Wissenschaft seyn könne. Dessen un¬
geachtet glaubt er die Herausgabe seines Versuchs nicht
allein entschuldigen, sondern auch rechtfertigen zu kön¬
nen, durch das, trotz der vorhandenen Unzahl ähnlicher
Arbeiten, noch immer sehr fühlbare Bedürfniß der
Schule überhaupt und der Anstalt ins Besondere, an
welcher er bisher unterrichtete.
Ist es eine Täuschung, wenn der Verfasser sich
schmeichelt, durch seine Arbeit dies Bedürfniß verrin¬
gert zu haben, so ist sie wenigstens verzeihlich und nicht
tadelnswürdiger, als das Beginnen der zahlreichen Vor¬
gänger, die hoffentlich in demselben Irrthum waren,
als sie der Schule Kompendien lieferten, welche nach
der Ansicht der erfahrensten und kenntnißreichsten Män¬
ner vom Fach ebenfalls das rechte Ziel verfehlten.
In Erwägung aller dieser Umstände fühlte sich der