Full text: Topische Geographie (Abth. 1)

Einleitung. 
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Häufung von statistischen und ethnographischen Details in 
der Regel versäumt wird, sind die viel wichtigeren Bezichun- 
gen, in denen Volk und Staat zur Landes-Natur stehen, 
woher es denn kömmt, daß die Schüler zwar politische und 
physikalische Geographie wissen, aber gemeiniglich ihren Zu¬ 
sammenhang nicht kennen, und z. B. entweder die physikali¬ 
schen Formell nicht in die gehörigen Staats- unb Völker- 
grenzen einzureihen vermögen, oder über diesen letzteren die 
enge Verknüpfung der Natur-Verhältnisse unter sich verges¬ 
sen haben: — eine Erfahrung, die der Verfasser, bei der 
Prüfung von jährlich mehr als hundert Examinanden, lei¬ 
der täglich zu macheil Gelegenheit hat. 
Dies führt uns unnlittelbar auf die Beantwortung der 
zweiten Frage: 
„wie ist das für die Schule bestimmte Mate¬ 
rial zu ordneil und vorzutragen?" 
Längst haben sich alle bedeutenderen Stimmen dahiil 
vereinigt, den stufeuweiseu Uilterrichtsgang jedem anderen vor¬ 
zuziehen, und es könnte sich nur noch darrun handeln, ob 
die verschiedenen Unterrichts-Stufen nach der Quantität oder 
nach der Qualität des Stoffs zu bilden seyen, wenn nicht 
altere und neuere Schulmällner, welche Ansicht sie übrigens 
von der Geographie habeil mögen, darin überein kämen, dem 
qualitativen Eiiltheilungsgrunde den Vorzug zu geben, wie 
schon die successive Abhandlung der nlathematischen, physika¬ 
lischen und politischen Geographie in den älteren Kompen¬ 
dien beweiset. Freilich vernichten diese, durch die Zusanl- 
menpressung der beiden erstereil und die ungebührliche Aus- 
dehnullg des letzteren Zweiges der Wissenschaft, wiederum 
die Möglichkeit eiilcs nach diesen Zwcigeil geordneten Stu- 
fenganges, weiln eine solche überhaupt vorhanden wäre. Aber 
cs muß Jedem nach kurzer Überlegung einleuchten, daß eine 
iolche Sonderung in Stufen für die Schule nur dann an¬ 
wendbar sein würde, weiln der geographische Unterricht deil 
drei oberen Klassen der Gymnasien zugetheilt und weiln die 
mathematische Geographie in einer solchen Ausdehnung Sache 
der Schlile wäre, daß man füglich einen ganzen Cursus da-
	        
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