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Asien. Daürien.
T s ch U j a beqränzf. In W. senkt sie sich, in mehrere Glieder sich
theilend, zum Zrtischthale herab, eben so nach N. in Stnfenkekten zur
Ebene des Ob, und diese niedrigeren verketten in W. und NW.
(das Alkäische Erzgebirge) sind durch Reichthum an Metal¬
len (besonders an Silber) sehr ausgezeichnet. Weiter gegen O.
ist der Nordrand des Hochgebirgslandes viel unbekannter. Hier
wird das Langenthal des oberen Ienisei auf der Nordseire von
breiten, wilden Bergzügen, dem Sajanskischen Gebirge,
begränzt, welches zwischen dem Ob und Ienisei das kusnezti¬
sche Gebirge, O. vom Ienisei Schabin ai da b an heißt und
bis zur Angara und zum Baikalsee reicht; es scheint eine Art
Vorstufe des Tangnu zu bilden und mit diesem das obere Zeni-
seithal einzuschließen.
§. 220. O. von dem Thale der Selenga, das den ganzen
Gebirgsrand des Hochlandes durchschneidet, begrünt der mittlere
Theil desselben, dessen Stukengebirgsland Daürien heißt. Am
Ostufer der Selenga liegt die große, von fruchtbaren und gut
bewässerten Thälern durchschnittene Gebirgsgrnppc Kentei, (deren
höchster Theil Schan-ula heißt); sie senkt sich nördlich in
mehreren Stufen (das S elengi nski sche Gebirge) zum Bai¬
kalsee herab und wird in S. und O. von kahlen, öden Steppen
mit salzhaltigem Boden umgeben, durch welche der Kerlon und
der O n o n, nur durch niedrige Bergzüge getrennt, in breiten,
doch nicht unfruchtbaren Steppenthälern, von denen das nördliche
(Süddaürien) durch den Silberreichthum der umgebenden
Berge ausgezeichnet ist, gegen NO. fließen. Hier ist im Quell-
gebiet des Amur ein zweiter bequemer Eingang in das Hochland
wie westlicher am Jrtisch. Nördlich vom Ononthale beginnt das
Stufenland mir dem daiirischen S eheid egeb i rg e (dem n ert-
schinski scheu Gebirge), das am Tschokondo (8000 F.)
vom Kentei sich trennt und nach NO. am Nordufer des Onon
herabzieht (der Paß am Khilok von Selcnginsk nach Daürien).
Auf dieses folgt eine Reihe anderer Ketten, die zusammen Nord-
daüricn bilden, ein Land voller Bergzüge (der Chamardaban
am Baikal) und meist schmaler Thäler, (die Längcnthälcr des
Olekma und Witim, die große Einsenkung des allenthalben
von Gebirgen umgebenen Baikal sc es, des größten Gebirgsiees
der alten Welt, 1700 F. hoch), ein äußerst wildes und rauhes,
schwer zugängliches Land, das wenig angebaut und bekannt ist.
Am Nordufer des Baikal liegt das B a i ka l g e b irg c, welches,
das Lenathal auf der Südseite begränzend, nach NO. fortzieht,-
und auf dieses folgen nördlich von der Lena noch andere niedri¬
gere Höhenzüge, die sich bis weit in das nördliche Sibirien hin»
einerstreckcn.