Australien. 153
labe-Bai liegt der Friedrich Wilhelms-Hafen. Leider ist das Klima für Euro¬
päer ungesund.
e) Der Bismarck-Archipel ist ebenfalls deutscher Besitz. Er besteht aus Neu-
Pommern, Neu-Mecklenburg und einer Schar kleinerer Inseln, zu denen auch die
Admiralitätsinseln gehören. Auf dem nördlichen Vorsprung von Neu-Pommern,
der Gazelle-Halbinsel, und den benachbarten Inseln wird mit Erfolg Baumwollbau
getrieben. An der Blanche-Bai liegt R a b a u l, der Sitz der Verwaltung. Die
auf Neu-Guinea und dem Bismarck-Archipel tätige Neu-Guinea-Kom-
pagnie zählt zu den größten Pflanzungsgesellschasten der Erde; sie hat ihren
Sitz in Berlin.
(1) Von den Salomon-Jnseln stehen Bougainville und B u k k a unter
deutscher Oberhoheit, während alle übrigen englisch sind.
e) N e u - S e e l a n d (so groß wie Italien) ist englisch. Es besteht aus zwei
Inseln, die durch die Cooksstraße (kuks) voneinander getrennt sind. Wichtige ein¬
heimische Gewächse sind der neuseeländische Flachs und die Kaurifichte, von der man
ein bernsteinähnliches Harz gewinnt. Wirtschaftlich weit größere Bedeutung haben
aber Weizenbau und Viehzucht. Die südliche Insel ist auch reich an Gold. Auf der
Nordinsel liegt die Hauptstadt Wellington.
D. Polynesien oder Ozeanien. 1. Während man die Australinseln ohne Neu-
Seeland als Melanesien bezeichnet (melas = schwarz, nesos = Insel), um¬
faßt Polynesien alle jene Inseln, welche zwischen den beiden Wendekreisen
durch den Stillen Ozean ausgestreut sind. Sie sind teils hohe Vulkaninseln, teils
flache Koralleninseln. Häufig bilden die Korallenbauten einen Ring oder Glieder
eines Ringes, die eine innere seichte See, eine Lagune umschließen. Solche
Bildungen heißen Atolle. Die Mittelwärme hält sich hier fast überall nahe bei
27° C. Das weitaus wichtigste Erzeugnis der Insel ist die Kokospalme. Sie macht die
unfruchtbaren Koralleneilande erst bewohnbar, indem sie den Insulanern alles liefert,
was sie zu ihrem Lebensunterhalte nötig haben. Die kopsgroßen Früchte enthalten
die erfrischende Kokosmilch. Die Kernmasse ist ein gesuchter Handelsartikel (Kopra
nennt man die getrockneten Stücke des Nußkerns, woraus das Kokosöl gewonnen
wird). Die Faserhülle der Nüsse dient zu Fäden, Stricken, Matten und Segeln.
Die angebohrten Stämme liefern den Palmwein. Der Stamm bietet Holz zum Boot-
und Hausbau.
2. Die Inseln werden größtenteils von Polynesiern, einer Abart der
malaiischen Rasse, bewohnt. Sie zeichnen sich durch schönen Körperbau und geistige
Regsamkeit aus. Besondere Geschicklichkeit bekunden sie im Seewesen. Die Zahl
der Kolonisten ist gering; denn obwohl die Eilande malariafrei sind,
führt doch die ununterbrochene Treibhauswärme bei längerem Aufenthalte zu Er¬
krankungen.
3. Deutsch-Mikronesien (d. h. Kleininselwelt) ist etwa so groß wie Sachsen-
Meiningen (2500 qkm) und hat 60 000 Einwohner, darunter 400 Weiße. Hierher
gehören folgende Inselgruppen:
a) Die Marianen haben vulkanische Natur, heiße Quellen und meist schwer
zugängliche Küsten. Sitz der deutschen Verwaltung ist S a i p a n mit gutem Hafen.
— Die größte der Marianen, Guam, gehört der Union.