Das Grophcrzogthum Baden. 
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Außerhalb der Stadt, im Thale, sind mehrere Papiermühlen, 
eine große Baumwollenfabrik. Rechts von der Alb liegt tm 
Rhciuthal Karlsruhe, Hauptstadt des Landes, mit 23,400 
Einwohnern. Dieselbe ist fächerförmig gebaut. Der Schloßthurm 
bildet den Mittelpunkt, von welchem 11 Straßen wie Strahlen 
ausgehen; die ;nm Ettlinger Thor hinausführende zieht gerade 
nach Süden. Die Hauptstraße der Stadt ist die „lange Straße" 
(eine halbe Stunde lang), welche jene 11 durchschneidet, indem 
sie gerade von Osten nach Westen zieht. Biele prachtvollen Pa¬ 
läste und öffentlichen Gebäude schmücken diese nengebautc Stadt, 
welche 1715 von dem Markgrafen Carl Wilhelm angelegt wor¬ 
den ist. Im Norden ist sie'vom Hardtwalde umgeben. Oeffent- 
liche Gärten, wie der Schloßgarten, der Erbprinzengarten, und 
Kunstanlagen um die Stadt gereichen ihr zur Zierde und ge¬ 
währen angenehme Lnstgänge. Der botanische Garten gehört 
zu den vorzüglichsten in Deutschland. Eine Wasserleitung von 
Durlach her gewährt der Stadt laufende Brunnen. Ein soge¬ 
nannter Landgraben, der ans der Alb und aus der Psi'nz Zu¬ 
fluß erhält, dient ihr als Abzugskanal. Die polytechnische Schule 
und das Lyceum sind sehr stark besucht. Es sind hier eine Ca- 
dcttenschnle (Kriegsschule), eine Veterinärschnle (Thierarznci- 
schnle), das evangelische Schnlseminar und viele andern Unter- 
richtsanstalten. Die Hofbibliotbck ist zwei Mahl in der Woche 
Jedermann geöffnet; ebenso die Bildergallerie und das Natu- 
ralienkabinet. Es hat viele Buchdruckereien, Buch- und Kunst¬ 
handlungen. Auch sind mehrere Fabriken hier, z. B. Tapeten¬ 
fabriken, eine Wagenfabrik, eine Maschinenfabrik. Auf dem 
Marktplatze, mitten in der Stadt, steht eine Pyramide, unter 
welcher die Gebeine Carl Wilhelms ruhen, auf dem Rondell 
(Rundplatze) ein Obelisk zu Ehren des Großherzogs Carl, des 
Gründers der Verfassung. In der Nähe der Stadt, im Osten 
derselben, liegt Gottesan, ursprünglich ein Benedictinerkloster, 
später zu verschiedenen Zwecken verwendet, jetzt Kaserne für die 
Cavallerie und Artillerie. Im Westen, eine halbe Stunde ent¬ 
fernt, liegt das Städtchen Mühlburg, eine Art Vorstadt zu 
Karlsruhe. Beim Dorfe Knielingen führt eine Schiff- 
tz vücke über den Rhein. Das DorfLeopoldshafcn (Schröck)