Die Gesteinshülle.
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ordentlich langen Zeiträumen und mannigfachen Umgestaltungen ihr heutiges Aus¬
sehen erlangt. Ebenso hat sich die organische Welt erst nach und nach von den nieder¬
sten Gebilden zu den vollkommensten Organismen der Gegenwart entwickelt.
Alle jene Gesteinsschichten, die im gleichen Zeit¬
raum, der allerdings Millionen von Jahren umfassen
mag, entstaliden sind und meist gleichartige organische
Bildungen einschließen, heißen Formationen.
Sie sind nicht immer durch verschiedene Bodenarten,
sondern in der Hauptsache durch die in ihnen ent¬
haltenen Fossilien voneinander zu unterscheiden. Die
Zeit, in der eine größere Anzahl von Formationen
entstanden ist, bezeichnet man als ein geologisches
oder W e l t z e i t a l t e r. Solcher Zeitalter zählt man
vier. Die S. 4 folgende Tabelle gibt eine kurze
Übersicht über die Erdgeschichte. Es siud besonders die
Verhältnisse in Deutschland berücksichtigt. (Vgl. die
geologische Karte im Atlas!)
Trilobit (Vorläufer der Krebse)
aus dem Böhmischen Silur.
Graptolithen (Polyben) aus dem Silur in Böhmen.
Veränderungen der Gesteinshülle.
An der Umgestaltung der Erdoberfläche arbeiten
fortgesetzt innere und äußere Kräfte.
A. Veränderungen der Gesteinshülle durch innere
Kräfte. Die Erde gibt immerfort Wärme an den
kalten Weltraum ab. Da sich erkaltende Körper zu¬
sammenziehen, so verkleinert sich der Erdkörper, wenn
auch in gewaltigen Zeiträumen. Die feste Erdrinde
muß sich also dem zusammenschrumpfenden Erdkern
anschmiegen. Daraus ergibt sich, daß die Erdoberfläche Veränderungen unter¬
worfen ist.
Strandverfchiebungen. Aus den Ruinen des Serapistempels bei Pozzüoli
am Golf von Neapel ragen drei Säulen auf, die in einer Höhe von 3—6 m deutliche
Panzerfisch aus dem Devon in
Schottland.