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Europa. Die Bewohnerzahl.
159, in Sachsen 178, in Frankreich 184, in Neapel 159, in Belgien 146, Kanton
Waadt 165, Kanton Appenzell außer Rhoden 232; 46 %, also beinahe die Hälfte
aller Personen des weiblichen Geschlechts vom 16. Jahre an ist in Preußen unver¬
heiratet oder verwittwet, 815,440 bleiben vom 16. Jahre an ohne versorgenden Ehe¬
mann und Ernährer. In ganz Europa sind von 1000 Bewohnern 300 — 371 ver-
heirathet; im Allgemeinen nimmt die Zahl der stehenden Ehen im Verhältniß zur
Bevölkerung mit der steigenden Zunahme der letztem ab. Preußen hatte 1822 bei
fast 12 Mill. Einwohner auf 1000 Bewohner 178, 1837 bei 14 Mill. nur 167,
1843 bei fast 15 '/2 Mill. nur 166 stehende Ehen.
8- 8. Ein sehr zu beachtendes Bevölkerungsverhältniß ist das Verhältniß der
städtischen zur ländlichen Bevölkerung. Die Städ tebewohner sind im
Allgemeinen die gebildetesten, wohlhabendsten, selbstständigsten Bewohner der Staaten,
sie bilden zum größten Theil den Handwerks-, den Fabrikanten-, den Handels- und
den Gelehrtenstand der Staaten; dicht neben einander wohnend können sie für größere
Sicherheit, Annehmlichkeit und Bequemlichkeit ihres Lebens sorgen, leicht Anstalten
zu höherer geistiger Ausbildung gründen und erhalten, sie wirken auch weithin auf ihre
Umgebungen. Daß im Allgemeinen mit der weitern Ausbildung der bürgerlichen und
gewerblichen Verhältnisse die Zahl der Städtebewohner steigt, zeigen namentlich England
und Rußland, in England hat sich zur Zeit der größten Entwickelung der gewerblichen
Verhältnisse in manchen Städten die Bevölkerung um 123 ^ binnen 23 Jahren ver¬
mehrt; in Rußland bildeten im Jahre 1782 die Städtebewohner etwas über '/4 der
ganzen Bevölkerung, 1846 über '/n derselben, sie war von 2'/4 Mill. bei 31 Mill.
Einwohner, auf 5 Mill. bei 55 Mill. Einwohner gestiegen. In den größern Städten
über 10 und 20,000 Einwohner stellen sich diese Verhältnisse am günstigsten heraus,
die Bewohner kleinerer Städte, 2000 und darunter, schließen sich in Beschäftigung
und Bildung schon mehr den Landbewohnern an. Es ist bei der städtischen Bevölkerung
eines Landes darum auch auf die Größe der Städte zu sehen. Europa hat 39 Städte über
100,000 Einwohner. Die ländliche Bevölkerung betreibt vorherrschend hervor¬
bringende Gewerbe, lebt und wohnt mehr vereinzelt, entbehrt der Mittel und Anstalten
zu einer höher« geistigen Ausbildung, bildet aber meist den moralischen Hauptkern der
Staaten; auch unter die ländliche Bevölkerung ist das Fabrikwesen eingedrungen,
namentlich in den dichtbevölkerten Gebirgsgegenden von Deutschland, in den Sudeten,
am Erzgebirge, in den rheinisch westphälischen Gebirgen; auch in Rußland befindet sich
ein großer Theil der Fabrikarbeiter und Handwerker auf dem Lande; der langandauernde
Winter muntert zu Fabrikarbeiten auf, unternehmungslustige Gutsbesitzer benutzen
dazu ihre ländliche und anstellige Bevölkerung.
Die städtische Bevölkerung bildet in den Niederlanden mehr alö 4, in Sachsen und
England 4, in Preußen f, in Hessen 4, in Belgien fast 4, in Frankreich f, in Dänemark und
Polen säst 4, Baiern fast 4, in Norwegen 4, in Hannover fast 4, in Schweden TV» >n Ru߬
land über T’T, in Finnland TV
Europäische Städte
London über 2 Mill.
Paris über 1 Mill.
Constantinopel 900,000
Petersburg 450,000
Berlin 430,000
Neapel 401,000
Wien 400,000
Moskau 360,000
Manchester 310,000
Dublin
Liverpool
Glasgow
Listabon
Madrid
Amsterdam
Cork
Birmingham
Rom
über 100,000 Einw.
305.000
300.000
280.000
280,000
260,000
225.000
200.000
183.000
180.000
Palermo
Edinburgh
Lyon
LeedS
Marseille
Mailand
Hamburg
Turin
Copenhagen
180,000
170.000
160.000
152.000
150.000
150.000
140.000
135.000
127.000