Full text: Welcher die Calligraphie, Orthographie, Epistolographie und die Rechenkunst enthält (Theil 2)

5Z4 Anweisung zur Rechenkunst. 
'< b) Eine geometrische Proportion ist cs , wo zwey geom^ 
trische Verhältnisse da sind. Als, 3 : 6 = 4: 8 * 
5:15 1^6: 16. 
Die 4 Zahlen bey den Proportionen sollen die Glieds 
heissen, nemlich das erste, zweyte, dritte, vierdte Glied' 
In Ansehung dieser Glieder entstehet eine besondere 
Eintheiluug der Proportionen: Denn da heisset 
c) Eine Ulkgetrennte Proportion, (proportio discreta; 
welche wircklich 4 Glieder hat, und also geschrieben 
und ausgesprochen wird. 3 — 7 — 8 —• 
Wie sich verhält 3 zu 7, 4:12 — 2,: ° 
also verhält sich 8 Z« 12 ; und wie sich verhält 4 ^ 
12, also verhält sich 2 zu 6. 
6) Eine fortlaufende Proportion, (proportio conti' 
nua?) aber wird geuennet, wenn nur drey Glieder da 
sind, davon aber das mittelste für das andere und dritte 
Glied zugleich genonlnren wird. Es kan entweder also 
geschrieben und ausgesprochen werden, wie 5—>7-^9 
Wie sich verhalt 5 zu 7, also verhält ssich 
auch 7 zu 9. Also auch wie 3 : 6 : ^ 
Das ist, wie sich verhalt 3 zu 6; so verhalt sich eben 
diese 6 zu 12. Oder man kan es ausschreiben, 
wie 5 — 7 — 7 — 9 und so, wie vorhin, 
und wie 3:6 — 6 — 12 aussprechen. 
Z. Die Regel bey den Proportionen. 
2) Wenn man die zwey ersten, oder zwey letzten Glieder 
einer Portion ] mit einer Zahl, entweder dividi' 
ret, oder multipliciret; so bleibet immer einerley Pr»' 
Portion mit der vorigen. 
Zum Exempel: z : 6 — 4 : & 
x multipliciret mit 4 4 _4 4 
12 : 24 — 16 : Z2 
dividiret mit 2 2 22 
• 6 : 12 ~ 8 4 16
	        
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