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Die sächsischen Könige und Kaiser.
Halbbruder Thankmcir, der in der Eresburg getötet wird.
Eberhard unterwirft sich und erhält Verzeihung; Otto schlägt
einen Einfall der Ungarn in Sachsen zurück, zieht dann nach
Bayern gegen die Söhne des Herzogs Arnulf (f 937), die ihm
die Huldigung verweigern; er setzt Arnulfs Bruder Berthold als
Herzog, einen der Söhne als Pfalzgrafen in Bayern ein zur
Ausübung der höchsten Gerichtsbarkeit und Aufsicht über die
königlichen Besitzungen und Einkünfte im Lande.
939. Abermaliger Aufstand Eberhards in Gemeinschaft
mit Ottos jüngerem Bruder Heinrich und dessen
Schwager Herzog Giselbert von Lothringen. Eberhard fällt im
Kampfe bei Andernach, Giselbert ertrinkt auf der Flucht im
Rhein; Heinrich entkommt nach Frankreich, kehrt aber bald
zurück und erhält Verzeihung.
940. König Ludwig IV. von Frankreich, mit Giselberts
Witwe vermählt, versucht Lothringen an sich zu
reißen. Otto dringt mit Heeresmacht in Frankreich ein bis zur
Seine, sichert Lothringen dem deutschen Reiche. Er gibt dieses
Herzogtum 944 an Konrad den Roten (Ahnherrn des fränkisch-
salischen Königshauses, S. 176), der sein Schwiegersohn wird.
Zum Herzog von Bayern ernennt er nach Bertholds Tode 947
seinen Bruder Heinrich, zum Herzog von Schwaben 950
seinen Sohn Liudolf; Franken und Sachsen behält er selbst.
Hermann Billung, Markgraf gegen die nördlichen Wenden
und Dänen, erhält später die Herzogsgewalt in Sachsen. Die
Mark an der mittleren Elbe verwaltet Markgraf Gero, unter
dessen Schutze im Wendenlande die Bistümer Havelberg und
Brandenburg gegründet werden.
946. Zweiter Zug Ottos nach Frankreich bis Rouen,
diesmal zur Unterstützung König Ludwigs IV.,
besonders gegen Hugo, den Herzog von Erancien (beide seine
Schwäger).
Die bedeutende Machtstellung, die Otto errungen hat,
legt es dem tatkräftigen Herrscher nahe, nun auch in die zer¬
rütteten Verhältnisse Italiens einzugreifen.
951. Erster Zug nach Italien (über den Brennerpaß) gegen
Berengar von Ivrea (S. 169). Otto befreit und
heiratet (in zweiter Ehe) die burgundische Königstochter Adel¬
heid (s. S. 169). Er empfängt in Pavia die Huldigung der
italischen Großen, Berengar unterwirft sich ihm
als Vasall.
953. Liudolf von Schwaben und sein Schwager Konrad
von Lothringen empören sich gegen den König
und verbinden
954. sich mit den Ungarn, die durch Bayern und Franken
bis nach Lothringen streifen. Beide werden nach