Der Osten — Deutschland.
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(S. 159), machen sich nach langen Kämpfen 1186 unabhängig.
Tirnova die Residenz ihrer „Zaren“. Das 1204 von den
Kreuzfahrern errichtete Lateinische Kaisertum (S. 189) ge¬
winnt keinen festen Bestand; griechische Sprache und Sitte
behauptet sich. Unter dem Hause der Paläologen seit 1261
bleibt das Reich von dem Ansturm der Mongolen verschont,
wird aber bald danach von den Türken bedrängt.
1206. Die Mongolen erheben am Amur den Stammesfürsten
Temudschin zu ihrem Oberhaupt, Tschingis Chan
t 1226. Er beginnt große Eroberungszüge, unterwirft Nord-
China und vernichtet nach Westen zu das Reich der Chowares-
mier, die seit 1150 die meisten seldschukischen Sultanate
und das frühere Gasnavidenreich (S. 185) erobert hatten. Sein
Sohn Oktai macht Karakorum zum Herrschersitz.
1237. Temudschins Enkel Batu dringt vom Chanai Kipt-
schak (Reich der Goldenen Horde) aus erobernd
in Rußland ein. Moskau und Kiew werden verbrannt; dann
Zug durch Polen und Angriff auf Schlesien. Ein deutsches
Ritterheer unter Heinrich dem Frommen, Herzog von Liegnitz,
verstärkt durch Polen, Schlesier und Österreicher unter Herzog
Friedrich dem Streitbaren, dem letzten Babenberger, tritt
den Mongolen entgegen.
1241. Schlacht hei Wahlstatt (Liegnitz). Die Mongolen,
obwohl Sieger, ziehen durch große Verluste ge¬
schwächt, nach Südosten ab durch Ungarn, nehmen ihre
Wohnsitze im Chcmat Kiptschak; Hauptstadt Sarai (Gouv.
Astrachan). Rußland bleibt ihnen untertan bis
1480 (S. 232).
1258. Vernichtung (les Kalifats durch die asiatischen
Mongolen, die Bagdad erobern und zerstören
(S. 158, 185, 234). Ihrem Vordringen nach Syrien treten die
Mamelucken (S. 190) entgegen. Das große Reich der Mongolen,
die größtenteils den Islam annehmen, löst sich in einzelne
Chanate auf. Forts. S. 234.
D. Vom Ende der Kreuzzüge
bis zur Entdeckung Amerikas. (1270-1492.)
§ 1. Deutschland.
Vgl. S. 203 f.
1273—1347. Könige und Kaiser aus verschiedenen
Häusern.
1273—1291. Rudolf I., Graf von Habsburg, reich begütert
im Elsaß, Aargau und am Vierwaldstättersee,
Ploetz, Auszug. 18. Aufl. 14