Full text: Badisches Realienbuch

161 
den beiden letzten Seen überwindet der Strom in den 50 m hohen Niagara- 
fällen. An seiner Mündung erweitert sich der St. Lorenzostrom auf die doppelte 
Breite der Nheinebene. 
Auch M a k e n z i e und N e l s o n ent¬ 
wässern große Seen und besitzen daher 
reiche Wassermengen. 
Klima- und Anbauverhältnisse 
von Britisch-Nordamerika gleichen den 
russischen. Vergleiche die geogra¬ 
phische Breite beider Länder! 
Der Gebirgsrand hält die milden 
Westwinde ab; die rauhen Nordwinde 
können aber ungehindert über das 
flache Land rasen. Deshalb herrscht 
im Lande oft ungeheure Kälten das 
Thermometer sank schon auf —56°. 
Die Gegend um die großen Seen hat 
heiße Sommer und kalte Winter. 
(Landklima.) 
Um die Küsten des Eismeers legt 
sich ein Tundragürtel; auf diesen folgt 
nach innen ein Waldgebiel, das vier¬ 
mal so groß ist wie das Deutsche Reich. 
Der hohe Norden ist unbewohnt; nur 
Pelzjäger kommen in das unwirtliche 
Land, um Biber, Fischottern, Füchse, 
Bären und andere Pelztiere zu jagen. 
Die Holzschätze des Waldes werden 
fleißig ausgebeutet. Die großen Wasserstraßen ermöglichen einen billigen Versand 
der kanadischen Hölzer. Südlich und westlich vom Waldgebiet erstreckt sich ein 
Sleppenland mit Lößboden, das allmählich in Ackerland umgewandelt wird. Da 
der Sommer sehr heiß ist und auch reichliche Niederschläge besitzt, wächst in 
diesem Teil Weizen, Mais und Flachs. Auch die Viehzucht Britisch-Amerikas 
nimmt einen raschen Aufschwung. Aus dem südlichen Nordamerika ziehen des¬ 
halb viele Ansiedler in das neue Ackerland. 
Am Niagarafall. 
Noch stärker aber lockt Kanadas Gold die Fremden an. Auf der Halb¬ 
insel Alaska finden sich bei Klondyke reiche Goldlager, die erst in neuester 
Zeit entdeckt wurden. Mit unendlichen Mühen und Gefahren war vor Erbauung 
einer Bahn der Weg ins Goldland verknüpft. Nur im Sommer konnte der 
Goldsucher über die Höhen der Seealpen oder auf den Wogen des Iukon- 
flusfes nach den Goldlagern gelangen. Die östlichen Küstenländer und die Inseln 
Kanadas sind reich an Kohlen und Eisen. 
Zn der Nähe der Insel Neu-Fundland treffen unermeßliche Fisch sch wärme 
zusammen, die von kanadischen und französischen Fischern ausgebeutet werden. 
In den Seen und im St. Lorenzostrom besitzt das Land gute Wasser¬ 
straßen, die von großen Schiffen befahren werden. Die Verbindung zwischen 
Bad. Realienbuch. 
11
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.