Full text: Badisches Realienbuch

26 
schon die Römer bei Baden prächtige Badehäuser. Je nach der Krankheit wird 
das heilkräftige Wasser als Bade- oder Trinkwasser gebraucht. 
Im 19. Jahrhundert wurde Baden-Baden zur schönsten Bäderstadt Süd¬ 
deutschlands. Mehr als 80000 Fremde kommen alljährlich nach der Oosstadt, 
die auch ein äußerst mildes Klima hat. 
Für die Unterhaltung dieser Gäste ist bestens gesorgt. Der nahe Schwarz¬ 
wald ladet zum Besuche, die Stadt selbst ist reich an Naturschönheiten. Samm¬ 
lungen, Theater und Konzerte bieten auserlesene Kunstgenüsse; die großen Pferde¬ 
rennen ziehen Sportsleute aus allen Ländern nach Baden. In der Hauptbade¬ 
zeit (Saison) reiht sich Fest an Fest. 
Der Badische Staat hat es aber auch den Minderwohlhabenden ermöglicht, 
die Segnungen der warmen Quellen zu genießen, indem er das Landesbad baute. 
Das badische Hügelland. 
1. Was die Karte erzählt. Der Schwarzwald verebbt nach Norden in ein 
leichtgewelltes Hügelland. Nach den zwei Hauptflüssen wird es auch Pfinz- und 
Kraichgauer Hügelland genannt. Anstrengende Bergtouren kann man in dieser 
Gegend nicht ausführen, selbst die höchsten Erhebungen steigen nicht auf 400 m; 
die braune Bergfarbe fehlt auf der Karte des Hügellandes. Gib die Flußgrenzen 
des Hügellandes an! Begrenzung nach Städten! Miß die Länge des Westrandes 
von Durlach bis Wiesloch! 
2. Die Landschaft. Am Südrand des Gebietes steigt der Turmberg aus der 
Rheinebene empor. Trotz seiner unbedeutenden Höhe — er ist nur 140 m höher 
als die Ebene — macht er einen stattlichen Eindruck. Sein Gipfel trägt einen 
alten Turm, der von der Burg der Grötzinger Ritter herrührt. Eine Drahtseilbahn 
führt uns rasch und mühelos auf den beliebten Aussichtspunkt. (Baue mit 
Streichholzschachteln und Fadenrollen eine Drahtseilbahn!) 
Die höchsten Erhebungen des Hügellandes sind der Steinsberg bei Sins¬ 
heim und der Wartberg bei Pforzheim. 
Zahlreiche Bäche durchfließen das Hügelland. Zum Rheine wenden sich 
Pfinz, Saalbach und Kraich, in den Neckar ergießt sich die Enz. Bestimme 
Quelle, Lauf und Mündung dieser Flüsse nach der Karte! 
Das Klima des Hügellandes ist ebenso mild wie das der Rheinebene. 
(Geringe Höhe, Schutz vor Nordwinden.) Gute Bewässerung, milde Witterung 
und fruchtbarer Lößboden machen das Hügelland zu einem gesegneten Landstrich. 
Das Gestein des Hügellandes ist der Muschelkalk. Während auf dem Sandstein 
des nördlichen Schwarzwaldes nur Wald gedeiht, bildet der verwitterte Kalk des 
Hügellandes guten Ackerboden. In der Hauptsache wird Getreide angebaut. 
An den sonnigen Abhängen des Gebirges ist die Rebe angesiedelt worden. 
Tabak und Zuckerrübe nehmen große Flächen ein, während die Bodenfläche 
des Waldes nur gering ist. 
Am Nordrande des Hügellandes liegt das Salzwerk Rappenau. Im 
Muschelkalk finden sich große Salzlager. Durch große Bohrlöcher wird Wasser 
bis zum Salze in den Boden geleitet. Aus diesem Salzwasser, der Sole, wird 
Koch- und Viehsalz gewonnen. Auch zu Heilzwecken werden Solbäder ange¬ 
wendet. (Neckarschiffe mit Salz.)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.