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schon die Römer bei Baden prächtige Badehäuser. Je nach der Krankheit wird
das heilkräftige Wasser als Bade- oder Trinkwasser gebraucht.
Im 19. Jahrhundert wurde Baden-Baden zur schönsten Bäderstadt Süd¬
deutschlands. Mehr als 80000 Fremde kommen alljährlich nach der Oosstadt,
die auch ein äußerst mildes Klima hat.
Für die Unterhaltung dieser Gäste ist bestens gesorgt. Der nahe Schwarz¬
wald ladet zum Besuche, die Stadt selbst ist reich an Naturschönheiten. Samm¬
lungen, Theater und Konzerte bieten auserlesene Kunstgenüsse; die großen Pferde¬
rennen ziehen Sportsleute aus allen Ländern nach Baden. In der Hauptbade¬
zeit (Saison) reiht sich Fest an Fest.
Der Badische Staat hat es aber auch den Minderwohlhabenden ermöglicht,
die Segnungen der warmen Quellen zu genießen, indem er das Landesbad baute.
Das badische Hügelland.
1. Was die Karte erzählt. Der Schwarzwald verebbt nach Norden in ein
leichtgewelltes Hügelland. Nach den zwei Hauptflüssen wird es auch Pfinz- und
Kraichgauer Hügelland genannt. Anstrengende Bergtouren kann man in dieser
Gegend nicht ausführen, selbst die höchsten Erhebungen steigen nicht auf 400 m;
die braune Bergfarbe fehlt auf der Karte des Hügellandes. Gib die Flußgrenzen
des Hügellandes an! Begrenzung nach Städten! Miß die Länge des Westrandes
von Durlach bis Wiesloch!
2. Die Landschaft. Am Südrand des Gebietes steigt der Turmberg aus der
Rheinebene empor. Trotz seiner unbedeutenden Höhe — er ist nur 140 m höher
als die Ebene — macht er einen stattlichen Eindruck. Sein Gipfel trägt einen
alten Turm, der von der Burg der Grötzinger Ritter herrührt. Eine Drahtseilbahn
führt uns rasch und mühelos auf den beliebten Aussichtspunkt. (Baue mit
Streichholzschachteln und Fadenrollen eine Drahtseilbahn!)
Die höchsten Erhebungen des Hügellandes sind der Steinsberg bei Sins¬
heim und der Wartberg bei Pforzheim.
Zahlreiche Bäche durchfließen das Hügelland. Zum Rheine wenden sich
Pfinz, Saalbach und Kraich, in den Neckar ergießt sich die Enz. Bestimme
Quelle, Lauf und Mündung dieser Flüsse nach der Karte!
Das Klima des Hügellandes ist ebenso mild wie das der Rheinebene.
(Geringe Höhe, Schutz vor Nordwinden.) Gute Bewässerung, milde Witterung
und fruchtbarer Lößboden machen das Hügelland zu einem gesegneten Landstrich.
Das Gestein des Hügellandes ist der Muschelkalk. Während auf dem Sandstein
des nördlichen Schwarzwaldes nur Wald gedeiht, bildet der verwitterte Kalk des
Hügellandes guten Ackerboden. In der Hauptsache wird Getreide angebaut.
An den sonnigen Abhängen des Gebirges ist die Rebe angesiedelt worden.
Tabak und Zuckerrübe nehmen große Flächen ein, während die Bodenfläche
des Waldes nur gering ist.
Am Nordrande des Hügellandes liegt das Salzwerk Rappenau. Im
Muschelkalk finden sich große Salzlager. Durch große Bohrlöcher wird Wasser
bis zum Salze in den Boden geleitet. Aus diesem Salzwasser, der Sole, wird
Koch- und Viehsalz gewonnen. Auch zu Heilzwecken werden Solbäder ange¬
wendet. (Neckarschiffe mit Salz.)