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Die Knochen sind entweder unbeweglich durch sogenannte Nähte miteinander
verbunden, wie am Schädel, oder leicht beweglich durch Gelenke aneinandergefügt,
wie bei den Gliedern. Eine beschränkte Beweglichkeit gestattet die Verbindung
durch Sehnen und Knorpel, wie am Rückgrat uub Brustkorb (beim Bücken und Atmen).
Bei einem Gelenk sind die Enden der Knochen mit glattem Knorpel überzogen. Der abge¬
rundete Gelenkkopf paßt genau in die Vertiefung der Gelenkgrube (das „Schüffelchen").
Beide werden durch die Gelenkkapsel, die aus sehnigen Bändern besteht, zusammengehalten
(Zeichnung!), und die schleimige Gelenkschmiere vermindert die Reibung. Wenn die zwei
Knochen eines Gelenkes aus ihrer richtigen Lage kommen, so heißt dies eine Verrenkung.
Eine V erst auch ring entsteht, wenn ein Gelenkknochen aus seiner richtigen Lage herausgeht,
aber sofort wieder in dieselbe zurückspringt. — Erste Hilfe siehe Seite 494.
Die Knochen des Kopfes. Mau unterscheidet Schädel- und Gesichts¬
knochen. Der Schädel bildet eine große Höhle und ist aus platten Knochen zu¬
sammengesetzt. Dieselben sind durch zackige Nähte fest unter einander verwachsen
und außen mit der kahlen Stirn- und der behaarten Kopfhaut überkleidet. Der
Schädel schließt schützend das Gehirn ein. Unterhalb der Stirne liegen die Gesichts¬
knochen ; sie sind von den Wangen, Lippen und andern Weichteilen überdeckt.
Die Knochen des Schädels sind das Stirnbein, die beiden Scheitelbeine, die zwei
sehr dünnen Schläfenbeine, das durchlöcherte Hinterhauptbein, nebst einigen andern Knochen im
Innern. Unter ben Schläfen befindet sich der Eingang zum innern Ohr. Zu den Gesichts¬
knochen gehören das Nasenbein, die beiden Backenknochen (oder Jochbeine), der unbewegliche
Oberkiefer und der bewegliche, hufeisenförmige Unterkiefer.
Die Zähne, a) Zm Ober- und Unterkiefer eines erwachsenen Menschen
stecken 32 Zähne, nämlich 8 meißelsörmige, scharfe Schneidezähne, 4 spitze
Eckzähne und 20 breite, stumpfhöckerige Backenzähne. Die Zähne
bestehen aus einer festen Knochemnasse, dem Zahnbein, und sind an
der sichtbaren Oberfläche von einem sehr harten, schützenden Schmelz
(Email) wie mit einer Glasur überzogen Man unterscheidet an
ihnen die Wurzel, den Hals und die Krone. Mit der Wurzel
siud sie fest in die Kieferknochen eingekeilt ; am Hals sind sie vom
harten Zahnfleisch umgeben. An jeder Zahnwurzel befindet sich eine
kleine Öffnung) durch diese führen feine Adern und Nerven in die sogen. Zahnhöhle,
wodurch der Zahn Nahrung und Empfindung erhält.
Die ersteu 20 Zähne, die das Kind im 1. und 2. Lebensjahre erhält, heißen Milchzähne.
Später fallen diese aus, und es erscheinen vom 7. bis 14. Lebensjahr die bleibenden Zähne.
(Zahnwechsel.) Die hintersten 4 Backenzähne, Weisheitszähne genannt, erscheinen oft sehr spät,
bleiben bisweilen auch ganz aus und find selten von langer Dauer. — Zahnformel: 5 •1 ■ 1 •
Die Zühue dienen zum Beißen und Kauen und sind also für den Menschen
von außerordentlichem Werte,- überdies sind sie zum deutlichen Sprechen nötig.
Gesunde Zähne sind eine wahre Wohltat und eine Zierde des menschlichen Ant¬
litzes) kranke und hohle Zähne verursachen das sehr schmerzhafte Zahnweh und
sind oft die Ursache von Verdauungsbeschwerden. Man muß deshalb von Zugend
an auf die Erhaltung der Zähne große Sorgfalt verwenden.
d) Merke folgendes: Den Zähnen nützt alles, was ihren Schmelz
erhält) es schadet ihnen alles, was den Schmelz verletzt. Man vermeide
daher das Zerbeißen harter Dinge (wie Nüsse, Zucker, und das Stochern mit
spitzigen, metallenen Gegenständen (Messer, Gabel, Nadel), auch das Abbeißen
des Nähfadens; denn leicht kann dadurch der spröde Schmelz verletzt werden
und absplittern. — Auch scharf gewürzte, sehr saure oder sehr süße Speisen sind
ihnen nachteilig, ebenso vieles Rauchen. Sehr schädlich und schmerzlich wirkt der