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oft auf Felsen oder Sandbänke geworfen, daß sie weder vorwärts noch zurück können,
Wasser dringt in die entstandenen Löcher der Schiffswände und bringt das Fahrzeug zum
Sinken. In den heißen Gegenden erheben sich mitunter heftige Wirbelwinde, welche
große Schiffe in den Wellen begraben; im Norden lagert manchmal so dichter Nebel auf
dem Meere, daß die vorübersegelnden Schiffer einander nicht sehen können; die Fahrzeuge
rennen aneinander und eines oder beide sinken unter. Daher ist das Leben der Seeleute
ein beschwerliches und gefährliches.
In den letzten Jahrzehnten hat man viele Orte diesseits und jenseits des Weltmeeres
durch Telegraphenlinicn verbunden; die Telegraphendrähte liegen auf dem Grunde des
Meeres. Durch diese unterseeischen Telegraphenlinien können wichüge Nachrichten in
wenigen Minuten von Europa nach Amerika oder Australien oder umgekehrt vermittelt
werden. Das ist ein großer Erfolg; es hat aber auch vielen Nachdenkens, großer Mühe
und unsäglicher Geduld bedurft, bis man ihn erreicht hatte.
Die Kröe.
Unsere Erde ist nicht eine große Scheibe, wie wir nach dem Augenscheine meinen
könnten und wie mau lange Zeit geglaubt hat, sondern sie ist eine große, freischwebende
Kugel. Dafür haben wir mehrere Beweise, a. Wäre die ®rbc eine Scheibe, so müßte
man endlich einmal an den Rand derselben kommen, wo die Erde ein Ende hätte. Es
sind aber in den letzten drei Jahrhunderten sehr viele Reisen um die Erde gemacht worden
und nie hat man ein Ende gefunden. Dies ist aber nur dann möglich, wenn die Erde
eine Kugel ist. d. Nähern wir uns einer Stadt, so sehen wir aus der Ferne nur die
Spitzen der Kirchtürme, dann die Türme und Dächer und zuletzt die Häuser der Stadt.
Dies kommt daher, daß die gekrümmte Oberfläche der Erde uns die unteren Teile so
lange verdeckt, bis wir schon ganz nahe gekommen sind und die Krümmung fast unmerk¬
lich geworden ist. Wäre die Erde eine Scheibe, so müßten wir alle Gegenstände ganz
und vollständig überblicken können. Wir dürfen uns aber nicht vorstellen, daß es nun
Stellen auf der Erde gäbe, wo die Menschen mit den Füßen nach oben und dem Kopse
abwärts gerichtet wären. Dies wäre eine ganz falsche Meinung; überall sieht man
den Himmel oben und die Erde unten.
Wenn eine Kugel um sich selbst bewegt wird, so findet man zwei Punkte der Ober¬
fläche, die sich nicht mitdrehen; diese Punkte nennt man Pole. Auch bei der Erde unter¬
scheidet man zwei Pole, den Nordpol und den Südpol. Die Linie, welche Nord- und
Südpol mit einander verbindet, heißt Erdachse. Die Erdachse ist 12 712 km lang, der
Äquatorialdurchmesser 12 755 km. Die Linie, welche wir uns in gleicher Entfernung
von den Polen um die Erde gelegt denken, heißt Gleicher oder Äquator; dieser ist
40 070 km lang. Durch den Äquator wird die Erde in eine nördliche und eine südliche
Halbkugel geteilt. Gleichlaufend mit dem Äquator denken wir uns in einem Abstande
von je 111-km Kreise gezogen, welche man Breiten- oder Parallelkreise nennt; durch diese
bezeichnen wir ungefähr die Lage eines Ortes. Berlin liegt ungefähr unter 52" (Grad)
Nördlicher Breite, d. h. es liegt 52 x 111 km nördlich vom Äquator. Es giebt
180 Parallelkreise.
_ Man hat den Kreis des Äquators in 360 gleiche Teile zerlegt und von den
Teilungspunkten aus Linien nach den Polen gezogen. Alle Orte, die auf einer dieser
Linien liegen, haben gleichzeitig Mittag, daher nennt man diese Kreise Mittagslinien oder
Meridiane. Als der erste Meridian oder Längengrad wird gewöhnlich derjenige bettachtet,
welcher durch den englischen Ort Greenwich sgrihnitschj geht. Durch die Meridiane be¬
stimmen wir gleichfalls die ungefähre Lage eines Ortes. Durch die Angabe des Längen-
und Breitengrades bestimmen wir die Lage eines Ortes genau.
Die Kewegurrg der Erde ist eine zweifache. Innerhalb 24 Stunden bewegt
sich die Erde einmal um sich selbst in der Richtung von Westen nach Osten, und durch
diese Bewegung wird der Wechsel zwischen Tag und Nacht hervorgebracht. Je weiter ein
Ort nach Osten liegt, um so eher sehen seine Bewohner die Sonne aufgehen und um so
eher haben sie Tag; umgekehrt wird es in einem Orte um so später Tag, je weiter er
nach Westen liegt. a'
Die Erde bewegt sich aber auch gleichzeittg um die Sonne und zwar braucht sie
dazu 365 Tage 5 Stunden 48 Minuten und 47 Sekunden. Dieser Zeitraum ist ein