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Gräben ein breiter Streifen, der von Bäumen vollständig gesäubert war und
den Blick frei nach allen Seiten gestattete und fortwährend von Wachtposten
begangen ward. Außerdem war e5 den Feinden verboten, sich in der Nähe
der Grenzwälle anzusiedeln. Graben, wall, Mauer, Wachttürme,
Na st eile und eine starte Besatzung mutzten also die römische Grenze
gegen die eindringenden Barbaren schützen.
Nus diese weise wurden die Germanen gezwungen, in ihren Besitzungen
zu bleiben und sich dauernd anzusiedeln. Mit der Zeit entwickelte sich
sogar ein friedlicher Verkehr zwischen der römischen Besatzung und den ger¬
manischen Stämmen. Händler aller Nrt überbrachten den Soldaten gegen Be¬
zahlung Getränte, Lebensrnittel und allerlei Bedarfsgegenstände. Manche
Netzen sich dauernd bei den Rastellen nieder. Kuch alte entlassene Soldaten
bauten sich an. So wurden die Rastelle die Unfänge vieler Städte, die bis in
die Gegenwart Nuhm und Bedeutung haben.
Vas am besten betannte Nömertastell ist die Saal bürg im Taunus,- sie
ist in der Mitte des 3. Jahrhunderts verfallen, in neuester Zeit aber durch die
Unterstützung unseres Raisers ganz in ihrer alten Form wieder erbaut worden.
Sie dient dazu, alle gefundenen Gegenstände aus der Nömerzeit, Waffen,
Geräte, Münzen usw., aufzunehmen.
3. Die Wanderungen und Rümpfe der ostgermanischen
Stämme (Völkerwanderung 375—568).
Ursachen der Völkerwanderung: a) die Landnot, der Hunger,- b) der
Druck der Westgermanen, die sich nach Süden infolge des römischen Grenz¬
walles nicht mehr ausbreiten tonnten, auf die Ostgermanen,- o) der Druck auch
der von Nordosten sich vorschiebenden Slawen,- 6) der Einfall der Hunnen (375).
Völkerbündnisse: Franken, Friesen, Sachsen, Thüringer, Bur¬
gunder, Alemannen, Goten. Die Kraft der Germanen wird dadurch
den Nömern gegenüber überlegen und somit gefährlich.
Einfall der Hunnen (375): Beginn der großen Völkerwanderung.
Oer Heldenzug der Westgoten unter NIarich durch Ostrom, Illgrien und
Italien. NIarich vor Nom (408, 409, 410). NIarichs Tod (410) bei Rosenza
am Busento. Gründung des Westgotenreiches zu beiden Seiten der pgrenäen.
Vandalen ziehen über den Nhein, durch Gallien, Spanien nach Nordafrika,-
plündern unter Geiserich Nom (Vandalismus). Später Zerstörung durch die
Gströmer.
Burgunder verlassen ihre alte, sagenreiche Heimat am Rhein (Worms)
und ziehen nach dem Nhonegebiet in Gallien.
Kugeln (und Sachsen) gehen über das Meer nach den britischen Inseln
(Nngelland = England).
Kttilas Einbruch in Gallien: Schlacht auf den Ratalaunischen Feldern
(451). Zug nach Italien. Gründung Venedigs. Nttilas Tod (453), Zerfall
des hunnenreiches.
Untergang des weströmischen Reiches durch Odovakar, Fürst der
Heruler und Rugier (476), Nomulus Nugustulus abgesetzt.
Vas Ostgotenreich in Italien (493—553). Theoderich der Große
besiegt Odovakar bei Verona („Dietrich von Bern") und bei Ravenna (Raben¬
schlacht). Die letzten Rönige Totila und Teja finden im Rampfe gegen die
Gströmer den Heldentod.