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= Tops) geglüht. Verwendung zu Schmierseife, Lackpulver und in der Glas
fabrikation.
Oie Gewinnung von Kalisalzen hat sich in den letzten zwanzig Zähren zu
einer mächtigen Industrie entwickelt. Oie bedeutendsten Nalibergwerke sind in
Staßfurt, Lleicherode, Vienenburg, Leopoldshall, westeregeln, Neustaßfurt und
Aschersleben, vorläufig sind nur in Norddeutschland Nalibergwerke erschlossen.
Seit 1910 ist der verkauf der Nalisalze an das Ausland unter staatliche Aufsicht
gestellt, um der drohenden Verschleuderung vorzubeugen. Oie stärkste Ausfuhr
findet nach Nordamerika statt. Lin großer Teil der Nalisalze wird als Nunst-
dünger verwendet, der Nest fast ganz zu Atzkali und Nalisalpeter. Zm Zähre 1910
wurden in Deutschland 8 Millionen Tonnen Nalisalze gefördert.
2. Natrium (Na) ist ein Lestandteil vieler Mineralien, besonders des
Nochsalzes, der Ackererde, des Tier- und Pflanzenkörpers. Es wird durch
Elektrolyse gewonnen. Zn seinen Eigenschaften ist es dem Nalium sehr ähnlich.
1 kg kostet etwa 3 Mark. — Ätznatron (NaOH) wird in Zarbenfabriken,
in der Strohstoff-, Gl-, Papier- und webindustrie in großen Mengen gebraucht,
jährlich etwa 70 000 Tonnen. — Nochsalz (NaCl). — Soda oder kohlen¬
saures Natron (Na2C03) wird fabrikmäßig aus Nochsalz hergestellt und in der
Wäscherei, Seifensiederei, Glasfabrikation und Zärberei in großem Umfange
verwendet, jährlich etwa 230 000 Tonnen. — Doppeltkohlensaures
Natron dient in der Läckerei und Selterswasserfabrikation. — Natron¬
salpeter (NaN03) wird als Nunstdünger und in der Salpetersäurefabrikation
verwendet. — Zur Herstellung des Glases verwendet man reinen
weißen Sand, Soda oder Pottasche und Nalk. weiche Gläser enthalten Llei. —
Seife wird erhalten durch Zusammenschmelzen von §ett oder Gl und Natron¬
oder Nalilauge. Natronseife ist fest, Naliseife weich.
3. Nalzium (0a) ist das silberweiße glänzende Metall, das im Nalk ent¬
halten ist. Nalk findet sich als kohlensaurer Nalk (Nreide, Marmor,
Muschelkalk, Eierschalen), schwefelsaurerNalk oder Gips und phos¬
phorsaurer Nalk in den Nnochen. — Gebrannter Nalk (CaO)
wird erhalten durch Erhitzen von kohlensaurem Nalk in den Nalköfen. — Ge¬
löschter Nalk (Ca(OH)2) entsteht durch Übergießen von gebranntem Nalk
mit Wasser. Oer M ö r t e l ist ein Gemenge von gelöschtem Nalk und Sand. —
Zement wird gewonnen, indem man Sand und Ton zusammen brennt. Er
hat die Eigenschaft, im Wasser zu erhärten. Ein Gemenge von Zement mit
grobem Nies und Wasser gibt den jetzt vielfach verwendeten L e t o n.
4. Aluminium (Al) wird durch Elektrolyse aus Tonerde gewonnen. 1827
wurde es von dem Ehemiker Wühler zuerst rein dargestellt. Es ist fast silber¬
weiß, hat ein geringes spezifisches Gewicht und wird von Essigsäure und Seife
angegriffen.
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Die Porzellan- und Tonwarenfabrikation.
Oieherstellungdesporzellans war in Ehina schon im 1. Zahr-
hundert n. Ehr. bekannt,- später wurden auch die Zapaner mit dieser Nunst ver¬
traut. Zm 14. bis 17. Zahrhundert erreichte sie bei den Chinesen die höchste Blüte.
Gleichzeitig lernte man aber auch in Europa, wohin die Erzeugnisse gebracht
wurden, ein Porzellan Herstellen, das noch heute geschätzt wird. Besonders
berühmt wurde das französische Porzellan.
Ein Porzellan, das dem chinesischen völlig gleich war, wurde 1700 von
dem Ehemiker Zohann Friedrich Löttger in Dresden erfunden und daraufhin