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mit Orlbäumen, Getreidefeldern und Gärten bedeckt und macht von allen Ber¬ 
gen, die um Jerusalem her find, den freundlichsten Eindruck, gleich als 
strahlte er in dem Abglanze der Herrlichkeit, in der der Herr fich hier gen Him- 
mel erhob. 
Von Jerusalem nur 1 */a Stunde entfernt liegt Betlehem, ein Stadt- 
lein von 3000 Seelen und der einzige Ort im gelobten Lande, der nur von 
Christen bewohnt wird. Die Stadt liegt auf zwei Hügeln, zieht fich aber auch 
in das dazwischen befindliche Thal; von einem grünen Kranze von Ouven- und 
Feigenbäumen, von Weingärten und reichen Feldern — daher Betlehem, das 
Brothaus, genannt — ist sie freundlich umschlossen. Wie alle Gebirge Palä¬ 
stinas reich an Höhlen und Grotten sind, so auch die Berge um Betlehem; 
in einer außerhalb Betlehem gelegenen Grotte wurde der Herr geboren. Ueber 
derselben steht eine schöne Kirche. Auf diesen Gefilden sammelte Ruth einst 
Aehren für Naemi; hier sang der jüngste Knabe Jsais bei den Heerden seine 
Lieder, und hier ward den frommen Hirten die Geburt des Heilandes durch den 
Engel verkündigt. 
Einige Stunden südlich von Betlehem liegt Hebron, wo Abraham un 
Haine Mamre seine Hütten aufschlug. Hier ist auch das berühmte Traubenthal 
Eskol zu suchen, wo die Israelitischen Kundschafter eine Traube schnitten, welche 
.zween auf einem Stecken trugen." Die südlichste Stadt, der Grenzort Palä¬ 
stinas, ist Ber Saba. 
8. Persia. Unter dem Namen Peräa fasste man im Alterthume alle längs 
der Ostseite des todten Meeres und des Jordans liegenden Landschaften zu¬ 
sammen. Das südlichste Land mit dem Arnonfluss im tiefen Thal Mo ab. 
Aus dem Gebiete von Moab tritt man nach Norden in das Land der Ammo¬ 
nite!. Der Ar non, der von Osten nach Westen in das todte Meer fließt, bildet 
die Grenze. Hier lag der Nebo, von dem aus Moses nach Kanaan schaute. 
Weiter nach Norden erhebt sich das schöne Gebirge von Gilead mit seinen 
dichten Wäldern. Hier wohnten mit ihren Heerden die Stämme Ruben und 
Gad. Der Jabok durchströmt in einem tiefen Thal die Landschaft und ergießt 
fich in den Jordan. — Die Hauptstadt von Peräa war Gad ara, rings um¬ 
geben von kunstreich geschmückten Grabhöhlen. Die nördliche Landschaft von 
Peräa bis zum Libanon bildete zur Zeit Christi das Vierfürstenthum des 
Philippus. 
6. Der Jordan. Der Jordan durchströmt das heilige Land von Norden 
nach Süden und theilt es in zwei Theile. Seine Hauptquelle strömt aus^einer 
Höhle in der Nähe der Stadt Pane a s. Nach einem Laufe von anderthalb <L>tun- 
den zwischen reichen Getreidefeldern verbindet fich mit ihm ein kleiner Bach, der 
kleine Jordan, an dem die alte Grenzstadt Dan gelegen war. Von hier ab 
fließt der Jordan in den Merom-See. Der Merom ist im Frühlinge, wenn 
auf dem Libanon der Schnee thaut, über drei Stunden lang und zwei Stunden 
breit. Im Sommer dagegen ist er ganz ausgetrocknet. Man bestellt dann in ihm 
das Feld und ärntet Reis. Am Südende des See's tritt der Jordan wieder her¬ 
vor; sein Lauf geht in raschem Strömen, und sein getrübtes Wasser klärt sich bald 
ab. — Einige Stunden südwärts geht der Jordan durch eine fruchtbare Ebene 
langsam in den See von Genezareth. Dieser freundliche Landsee, welcher auch 
das galiläische Meer oder der See von Liberias genannt wird, ist drei 
Meilen lang und bis anderthalb Meilen breit. Er bildet eine der anmuthigsten 
Gegenden des heiligen Landes. Der runde Spiegel seiner dunkelblauen Gewässer 
blickt klar und glänzend zwischen den Bergen hervor. Im Norden und Süden 
begrenzen ihn fruchtbare Ebenen; im Osten und Westen dagegen umschließen ihn 
Hügel und Berge von schönen Formen. Aus ihren Schluchten treten rasche Bäche 
hervor und ergießen sich in das „Meer von Galiläa." Zuweilen bringen plötz¬ 
lich aus diesen Bergen hervorspringende Zugwinde und Windwirbel das ftiedliche 
Gewässer in wilden Aufruhr, wie damals, als der Herr auf dem Schifflein schlief
	        
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