Full text: Das Altertum (Bd. 1)

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gestrandeten karthagischen Fünfruderers 120 Kriegsschiffe und 
übten, während sie noch bauten, schon die Ruderknechte ein. 
Schlacht bei Es gelang ihnen auch wirklich in der ersten Seeschlacht, die sie 
2ßQ lieferten, durch Anwendung der Euterbrückeu den Sieg davon¬ 
zutragen. Nach einem zweiten Seesiege bedrohten sie die Feinde 
sogar in Afrika; der Konsul Regulus ließ sich aber tollkühn 
in einen Kampf gegen die Übermacht ein, wurde geschlagen 
und lange gefangen gehalten. Auch auf dem Meere hatten die 
Römer durch den Unverstand ihrer Anführer mehrere schwere 
Verluste zu beklagen. Doch vertrieben sie allmälig die Feinde 
immer weiter ans ©teilten. Schon besaßen die Karthager nur 
noch einen festen Punkt, da trat ein bedeutender Feldherr 
£slmüfar Barkas*) unter ihnen auf. Mehrere Jahre ver- 
24?nv teidigte er sich nicht nur glücklich in einigen festen Punkten (auf dem 
Berge (£rfte **) bei Panornms), sondern er machte auch mit seiner 
Flotte kühne Streifzüge nach Italien. Die Römer hatten die 
letzte Flotte, welche die Mittel des Staates ihnen herzustellen er¬ 
laubt hatten, teils durch Stürme, teils im Gefecht verloren; 
da bauten in der höchsten Not wohlhabende Bürger auf eigene 
Kosten eine neue große Flotte. Schon hatte der Krieg 22 Jahre 
gedauert; Rom wie Karthago war erschöpft. Da siegte mit 
Schlacht bei dieser Flotte der Confttl Catnlns bei den ägatifchen Inseln und 
bmc^9^en schnitt dadurch den Hamilkar von jeder Unterstützung aus Afrika 
^241U ab. So nötigte er die Karthager zum Frieden, in dem sie 
Sieilien abtreten mußten. Aber Hamilkar verzichtete damit nicht 
ein für allemal auf den Kampf gegen die Römer. Er eroberte 
für feine Vaterstadt das silberreiche Spanien und, wenn ihm 
auch ein frühzeitiger Tod nicht gestattete den Krieg von neuem 
aufzunehmen, so führten fein Schwiegersohn und ganz besonders 
fein Sohn Hannibal das angefangene Werk weiter fort. Die 
Zerstörung Römer hatten mit der griechischen Pflanzstadt Saguntum, die 
@a2S1u9nt§ schon mitten im karthagischen Gebiete lag, ein Bündnis ge¬ 
schlossen. Als Hannibal diesen Ort angriff und zerstörte, um 
*) Barkas = Blitz. 
**) Heut Monte Pellegrino. — Goethe (italien. Reise 6. April 1787) 
schildert ihn: Der Monte Pellegrino, eine große Felsenmasse, breiter als 
hoch, liegt an dem nordwestlichen Ende des Golfs von Palermo Die 
Felsen sind ganz nackt; kein Baum, kein Strauch wächst auf ihnen, kaum 
daß die flachliegenden Teile mit etwas Rasen und Moos bedeckt sind.
	        
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