Geographie. 1
Kulturoasen inmitten der dürren Steppe. Sie können zum Anbau von
Kaffee, Tabak, Hanf, Baumwolle und andern Gewächsen benutzt werden.
Auch manche Gegenden des Hochlandes sind zum Anbau recht geeignet, be—
sonders das Seengebiet. An der Küste ist die Kokospalme verbreitet. In
Abessinien unterscheidet man drei Pflanzenzonen, die feuchtheiße unterste
Zone mit Palmenwäldern, die mittlere Zone mit Weizen- und Gersten—
feldern und die obere Zone, die vorwiegend der Viehzucht dient, während
eines langen Teiles des Jahres aber mit Schnee bedeckt ist.
Für den Handel ist Sansibar (60 000 E.) der wichtigste Platz. Die Stadt
liegt auf der Insel gleichen Namens und ist in englischem Besitz. Nach der
reichen Landschaft Uganda bauten die Engländer die Uganda-Bahn. Sie
suchen ferner durch das Seengebiet die Zentralbahn, die Nord- und Südafrika
verbinden soll, fortzuführen. Deutsch-Ostafrika steht mit seinen Bahnbauten
noch weit zurück. Nach Abessinien, dessen Hauptstadt Addis-Abeba (etwa
50 000 E.) ist, wurde von den Franzosen eine Bahn gebaut. Die Bevölkerung
Ostafrikas besteht teils aus hellfarbigen Völkern, teils aus Negervölkern.
Das Tafelland Südafrikas nebst der Fnsel Madagaskar. Gleich Ostafrika
bildet auch Südafrika ein Hochland, ein Tafelland, das in Stufen zum
Meere abbricht. Besonders im S. sind diese Stufen deutlich ausgebildet.
Der sehr schroffe Ostabfall führt den Namen Drakensberge. Der Westabfall
des Tafellandes tritt am wenigsten als Gebirge hervor. Die weiten Hoch—
flächen des Inneren liegen 10001500 m hoch. Sie werden vom Sambesi
und Oranje entwässert. Der Sambesi bildet den großartigen Viktoria-Fall.
Das Klima der Hochflächen ist trocken. Die Hauptregenquelle ist der
Indische Ozean. Die Regenwolken geben aber auf dem hohen Ostrande des
südafrikanischen Tafellandes ihre meiste Feuchtigkeit ab. Die Winde erreichen
also das Hochland als trockene Winde. Nach W. nimmt die Regenmenge immer
mehr ab. Infolgedessen entstand die Wüste Kalahari. An der Westküste
Südafrikas hindern kalte Auftriebwasser des Meeres die Regenbildung. Die
Küste von Deutsch-Südwestafrika empfängt fast keine Niederschläge, während
das höher gelegene Innere von O. her Regen erhält.
Wegen seines trockenen Klimas ist Südafrika weniger für den Ackerbau als
für die Viehzucht geeignet. Mit Hilfe künstlicher Bewässerung kann jedoch
auch dem Ackerbau eine größere Verbreitung gegeben werden. Im Kaplande
haben deutsche Winzer den Weinbau eingeführt. Hauptzweig der Viehzucht
ist die Schafzucht. Die trockensten Gebiete eignen sich noch zur Straußenzucht.
Eine größere Rolle als die Viehzucht spielt aber in Südafrika noch der Berg—
bau. Bei Johannesburg (200000 E.) werden sehr reiche Goldgruben
und bei Kimberley und andern Orten reiche Diamantengruben ausgebeutet.
Das Aufblühen des Bergbaues begünstigte die Entwicklung des Handels
und förderte den Bau von Eisenbahnen. Ab bedeutendste Handelsstadt
erblühte Kapstadt (175 000 E.). Die ersten europäischen Ansiedler in Süd—
afrika waren die meist aus Holland eingewanderten Buren. Es entstanden