* Kaiser Augustus (31 v.—14 n. Chr.).
Zur Zeit, als Jesus Christus in Bethlehem geboren wurde, herrschte über
das gewaltige Römerreich der Kaiser Augustus. Er war der erste römische
Kaiser. Unter seiner Regierung suhlte sich das Volk wohl und glücklich; säst
in allen Teilen des Reiches war Ruhe und Friede. Beträchtliche Summen
seiner Einnahmen verwandte Augustus zu wohltätigen Einrichtungen aller Art.
Er versorgte Rom durch eine Wasserleitung mit gutem Trinkwasser und richtete
Bäder ein, die vom Volke unentgeltlich benutzt werden konnten. Durch bedeutende
Künstler ließ er die Hauptstadt mit Zahlreichen prächtigen Gebäuden schmücken, die
sich an Stelle alter, schmuckloser Ziegelbanten erhoben. Hervorragende Dichter
und Geschichtsschreiber unterstützte er mit reichen Mitteln. Er selbst lebte schlicht
und einfach. In Nahrung, Kleidung und Wohnung unterschied er sich von
keinem vornehmen römischen Bürger. Jeden: stand er gern zu Diensten und
zeigte sich freigebig gegen Bedürftige. Die unterworfenen Völker behandelte
er mild und nachsichtig. Mit Recht wurde er von seinem Volke als ein Vater
des Vaterlandes geliebt und geehrt.
* Die alten Deutschen.
1. Das deutsche Land (Wohnsitz der Westgermanen) dehnte sich zur Zeit
des römischen Kaisers Augustus ungefähr von der Donau bis zur Nord- und
Ostsee und vom Rhein bis an die Weichsel aus. Es war zum Teil von
undurchdringlichen Wäldern und großen Sümpfen bedeckt; wasserreiche Flüsse
überschwemmten große Landstrecken. In den ausgedehnten Waldungen hausten
Bären, Wölfe, Auerochsen und Elentiere. Das Fleisch dieser Tiere diente den
Bewohnern zur Nahrung, und die Häute verwandten sie zur Bekleidung und
zum Ruhelager.
2. Das deutsche Volk. Die alten Germanen (Deutschen) waren groß
und stark. Sie hatten langes, goldgelbes Haar und blaue Augen. Ihre
kräftige Gestalt und ihr wildes Aussehen flößten den Feinden Furcht und
Schrecken ein. Ihre Nahrung bildete das Fleisch der Jagd- und Haustiere,
wildes Obst, Milch und Met, der aus Gerste und Honig hergestellt wurde.
Als Kleidung diente anfänglich ein kurzes Schurzfell um die Hüsten. Der
größte Teil des Körpers war unbedeckt und Wind und Wetter ausgesetzt. So
härteten sie sich gegen jede Witterung ab. Später bestand die Kleidung der
Männer aus einem wollenen Wams, über dem sie im Winter einen Pelz¬
mantel trugen. Die Beine waren von Binden umkleidet oder mit kurzer Hose
Ncalienbuch. 1