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Rändern. Sie athmet durch die Kiemen an der Seite des Kopfes.
Das Auge ist starr und unbeweglich. Sie hat ein starkes Gebiß
unv verzehrt nicht nur Mücken und Würmer, sondern auch kleine
Fische. Sie lebt in Bächen und Flüssen mit frischem, klarem
Wasser, in welchem sie mittelst der Flossen sich schnell bewegt.
Sie hat ein feines Gehör und Gesicht und einen scharfen Geruch.
Wenn sie nach Mücken jagt, schnellt sie ziemlich hoch über das
Wasser empor. Im Herbste laicht sie, d. h. legt viele kleine
Eier, aus welchen die jungen Forellen kommen. Das Fleisch der
Forelle ist besonders zart und wohlschmeckend. — Der gemeine
Hecht hat einen ziemlich walzenförmigen Körper, eine lange, flache
Schnauze, sehr scharfe Zähne. Seine Farbe ist gewöhnlich olivenbraun,
schwärzlich oder gelblich marmoriert. Seine Flossen sind schwärzlich ge¬
fleckt und mit weichen Stacheln versehen. Er lebt in den meisten
europäischen Gewässern und ist unser schlauster, kühnster und ge¬
fräßigster Süßwasserfisch (Räuber), der nicht nur andere Fische
und Amphibien frißt, sondern selbst junge Enten und Gänse an¬
greift. Sein Fleisch ist schmackhaft; die Leber gilt als Delicateffe.
— Der gemeine Hering hat einen stark zusammengedrückten
Körper, ist vunkelbläulich-grau, nach unten silberig, 20 cm lang.
Die Kiemendeckel sind aderig gestreift, die schmalen Brust- und
Bauchflossen grau, die Schuppen groß, leicht abfallend, Bauch¬
schuppen sägeartig vorstehend, die Gräten sehr zart. Er kommt
im Sommer in zahlloser Menge, wahrscheinlich nicht vom Polar¬
kreise her, sondern aus der Tiefe des Meeres an die nord¬
europäischen Küsten und Flußmündungen, um zu laichen, und ver¬
schwindet dann wieder. Für die nördliche Halbkugel ist er der
wichtigste Fisch, von welchem jährlich über eine Milliarde ge¬
fangen wird (in einem Weibchen über 60 000 Eier, Rogen), so
daß dadurch Tausenden von Menschen Nahrung und Erwerb ver¬
schafft wird. Die Heringe leben von kleineren Fischen, See-
gewürm rc. und dienen wieder größeren Fischen, Seevögeln und
Seesäugethieren zur Nahrung (Schellfischen, Haien, Möven,
Walen rc.) Sie kommen vom April bis Juli in immer wachsen¬
der Zahl an, so daß sie weit ausgedehnte und dicht zusammen¬
gedrängte Bänke (Fischbänke) bilden, welche zuweilen mehrere
Meilen Länge und mehrere hundert Fuß Tiefe haben (Hauptsang
von Johannis bis Jacobi). Bis August bleiben sie meist im
hohen Meer, treten daraus in seichte Gewässer zurück, laichen und
ziehen dann wieder fort. Kleine Heringsarten sind Sardelle
und Anchovis. — 2. Gieb nach §.11 die allgemeinen Merk¬
male der Fische an! — Merke dann noch Folgendes: Die Fische
haben meistens einen langgestreckten, seitlich zusammengedrückten
und mit Schuppen bedeckten Körper. Der Kopf ist Verhältnis-