201
entwickeln. Die Finne ist der Blasenwurm, aus dem der Bandwurm
entsteht. Auch der Hund wird von einem Bandwurm geplagt, dessen
Finne im Menschen lebt und bei diesem einen kopfgroßen Blasenwurm
abgeben kann.
Verwandte: Spulwurm, Kinderwurm. — Blutegel. — Andere niedere
Tiere: Seestern, Seeigel, Korallen, Schwämme; Infusorien.
Pflanzenkunde.
1. Die Kiefer.
Stamm. Durchsägt man den Stamm einer Kiefer, so zeigen
sich Ringe. Der Baum wächst unter der Rinde und setzt in jedem
Jahre eine Holzschicht an, die nach außen eine härtere und nach innen
eine weichere Seite zeigt. Beim Saftstrom im Frühjahr wird das Holz
großzellig und locker, im Sommer aber werden die Zellen kleiner und
fester. Da diese Schicht die Winterkälte abhalten soll, so wird sie mit
Harz durchtränkt. Dadurch erhält sie eine bräunliche Färbung, während
die innere Schicht weiß bleibt. Auch die Rinde bekommt jährlich eine
neue Schicht, welche dem Holze zugewandt ist. Im Frühling ist der
neue Teil von Holz und Rinde so zart, daß man leicht die letztere
vom Stamme trennen kann.
Saftgang. Wo Holz und Rinde sich berühren, gelingt es dem
Saftstrome, letztere nach außen zu drängen. Ihre äußere Schicht zer¬
reißt dabei. Je älter der Baum wird, desto tiefer sind die Risse. Die
äußeren Schichten sterben ab und werden von grünen Algen und grauen
Flechten überzogen. Dem aufsteigenden Saftstrom treten Hindernisse
entgegen, wodurch,, er in Strählchen geteilt wird. So entsteht die Baum¬
krone mit ihren Ästen, Zweigen, Blättern, Blüten und Früchten. Wer¬
den die Bäume älter, so bekommen die tieferen Äste keine Nahrung und
müssen absterben. Das Emporstreben des Waldbaumes wird hauptsäch¬
lich durch das Sonnenlicht verursacht. Allein stehende Kiefern bleiben
daher niedrig, erhalten aber eine ausgebreitete Krone.
Blatt, Blüte, Frucht. Die Kiefer hat zwei aus einer Blattstelle
entspringende, lange Nadeln, die im dritten Jahre absterben. Mitten
im Sommer trägt der Baum Staub- und Samenblüten, die an ver¬
schiedenen Zweigen sitzen. An der. Stelle der Nadeln haben sich Blüten-
kätzchen gebildet, die in einer Ähre zusammenstehen. Die Fruchtblüten
sitzen einzeln, zu zweien oder dreien am Ende eines Zweiges. Sie
finden sich im oberen Teile der Krone, während die Staubblüten unten
sind. Daraus geht hervor, daß der Wind die Bestäubung besorgen
muß. Der Zapfen enthält hinter jeder Schuppe zwei Samenkörnchen.
Sie stehen an der Stelle der Nadeln, während die Schuppe eine Auf¬
wulstung der Rinde ist. Die reifen Körnchen sind mit einer braunen
Schale umgeben und an einem häutigen Blättchen befestigt. Zum Aus¬