Object: Schulgeographie für sächsische Realschulen und verwandte Lehranstalten

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Drucken keinen Saft ausfliesten lassen, der leicht Schmutz¬ 
flecken verursachen könnte. Die breiartige Masse, wel¬ 
che den Puder der Flügel auf dem Papier festhält, besteht 
ans V* Loth Hansenblase, 1 Loth Gummi Tragant!) und 
1 Loth arabischem Gummi, welche Zuthaten ganz rein 
und farbenlvs seyn müssen, um das Papier, welches da¬ 
mit bestrichen wird, nicht zu färben. Die Zubereitung 
dieser Masse geschieht ans folgende Art. Man übergießt 
die klein geschnittene Hausenblase in einer Porzellanscha¬ 
le mit gutem Kornbranntwein, setzt sie über gelindes 
Kohlenfeuer und bringt unter beständigem Rühren mit ei¬ 
nem Hölzchen den Tragant!), und wenn dieser größten- 
theils aufgelöset ist, das arabische Gummi hinzu, mit 
dem Rühren so lange fortfahrend, bis Alles zu einem 
Breie geworden ist. Diesen schlägt man zuletzt durch ein 
Stück Leinwand, und mischt, falls er zu dick geworden, 
noch etwas Branntwein bei. Jetzt nimmt man schönes 
glattes Velinpapier von beliebiger Größe, und legt die 
Blätter in der Mitte zusammen. Hierauf steckt man 
den Schmetterling auf ein Blättchen Papier, und schnei¬ 
det ihm mit einem kleinen Schcerchen die vier Flügel dicht 
am Halsschilde ab; trägt mit einem Stückchen Leinwand, 
das man um das Nagelglicd des Zeigefingers gelegt hat 
und in die Gummiaufiösung tauchte, dieselbe an der Stel¬ 
le des Papieres, welche der Schmetterling einnehmen 
soll, nach dessen Umfange recht dick auf, klappt cs mit 
der andern Hälfte zu, und drückt beide Blätter anein¬ 
ander, damit auch die entgegengesetzte, nicht eingeriebe- 
ne Seite von der Gummiauflösung erhalte, legt beide 
Blätter wieder auseinander, und reibt mit dem Leinwand- 
stückchen, ohne es abermals einzutauchen, auf den bei¬ 
den nassen Stellen herum, so daß sie ein feuchtes, aber 
kein schmieriges Ansehen erhalten. In diesem Zustande
	        
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