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12. Die Kreuzzüge. 1096—1291. 
Peter von Amiens. In alter Zeit war es Sitte geworden, daß man 
nach Jerusalem pilgerte, um an dem Heiligen Grabe und an den Stätten, wo 
einst unser Heiland wandelte, zu beten. Im elften Jahrhundert aber hatten 
die Türken das Land an sich gerissen. Sie entweihten die heiligen Orte und 
bedrängten die armen Pilger auf grausame Weise. Das nahm sich einer der 
Pilger, der französische Mönch Peter von Amiens samjängj, sehr zu Herzen. 
Er kehrte zurück, durchzog unzählige Orte, predigte von der Not der Christen 
im Heiligen Lande und ermahnte das Volk, sich zusammen zu tun und Palästina 
aus den Händen der Ungläubigen zu befreien. 
Der erste Kreuzzug. Da berief der Papst eine Kirchenversammlung 
nach Clermont sklärmongj, einer Stadt in Frankreich. Es erschien dort eine 
große Zahl von Fürsten und vornehmen Geistlichen, und eine unabsehbare 
Menge Volkes strömte zusammen. Hier hielt Peter eine ergreifende Rede an 
die Versammelten. Der Papst aber sprach: „Wer mitzieht in den heiligen 
Kampf, der ist der ewigen Seligkeit gewiß." Da rief das Volk einstimmig: 
„Gott will es, Gott will es!" Jeder, der nun mitstreiten wollte, befestigte 
ein rotes Kreuz auf seiner Schulter und hieß davon Kreuzfahrer; das Unter¬ 
nehmen aber wurde Kreuzzug genannt. Verschiedene mächtige Fürsten, unter 
denen Gottfried von Bouillon der angesehenste war, zogen an der Spitze 
wohlgeordneter Heere nach dem Morgenlande und erreichten endlich Jerusalem 
(1099). Einen harten Kampf hatten sie hier mit den Türken zu bestehen, 
errangen aber doch nach fünfwöchentlicher, schwerer Belagerung den Sieg und 
drangen in die Stadt ein. Gottfried von Bouillon aber eilte zuerst in die 
Kirche des Heiligen Grabes und dankte Gott für den errungenen Sieg. Bald 
darauf wurde er zum König von Jerusalem gewählt, nahm jedoch die Würde 
aus Bescheidenheit nicht an; denn er wollte keine Königskrone da tragen, wo 
der Heiland einst unter der Dornenkrone blutete. Daher nannte er sich nur 
„Beschützer des Heiligen Grabes." Als er im Jahre darauf starb, ward sein 
Bruder Balduin König von Jerusalem. 
Ausgang und Folgen der Krenzzüge. In einem Zeitraum von 
200 Jahren unternahm man im ganzen sieben Kreuzzüge; doch blieb das 
Heilige Land nicht in den Händen der Christen. Durch die Kreuzzüge entstand 
aber ein reger Verkehr mit dem Morgenlande; Handel und Gewerbe wurden 
belebt; es wuchs das Ansehen der Kirche; das Rittertum erreichte seine höchste 
Blüte; viele Leibeigene, die mit in den Kampf zogen, erlangten die Freiheit; 
die Wissenschaft wurde gefördert, und der Dichtung und Sage flössen neue 
Stoffe zu. 
13. Iriedrrch I., Barbarossa (Rotbart). 1152—1190, 
Herkunft. Einst regierte in Deutschland ein Kaiser namens Friedrich I. 
Seines rotblonden Bartes wegen nannten ihn die Italiener Barbarossa, d. h. 
Rotbart. Er stammte aus dem Geschlechte der Hohenstaufen, deren Stamm¬ 
schloß in Württemberg auf dem Hohen Staufen stand. 
Kämpfe in Italien. Heinrich der Löwe. Nachdem Friedrich in 
Deutschland Ordnung geschafft hatte, unternahm er nacheinander mehrere 
Feldzüge nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen zu behaupten. Als 
Heinrich der Löwe, der Herzog von Bayern und Sachsen, ihm bereits 
viermal nach Italien Heeresfolge geleistet hatte, versagte er ihm den weiteren 
Dienst. Sobald der Kaiser jedoch nach dem beendigten Kriege aus Italien 
heimgekehrt war, tat er Heinrich den Löwen in die Reichsacht und gab Bayern 
an Otto von Wittelsbach, welcher der Stammvater des jetzigen bayrischen 
Herrscherhauses ist. Sachsen wurde zerstückelt, und als Heinrich den Kaiser 
um Gnade bat, erhielt er Braunschweig zurück.
	        
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