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V. Teil: Deutsche Sprachlehre. 
A. Worttehre. 
1. Das Kauptworl und Hefchlechlswort. 
Das Haupt- oder Dingwort ist der Name für einen wirklichen oder 
nur gedachten Gegenstand und wird groß geschrieben. Es wird daran erkannt, 
daß man ein Geschlechtswort davor setzen kann. Man unterscheidet hiernach: 
Sinnendingwörter und Gedankendingwörter. Sinnendingwörter sind: Tisch, 
Bank, Holz. Gedankendingwörter sind: Bildung, Treue, Dankbarkeit. — Die 
Sinnendinge sind sinnlich wahrnehmbar; die Gedankendinge sind geistig wahr¬ 
nehmbar. 
Eigennamen sind Benennungen für Personen, Tiere. Örter, Länder, Flüsse. 
Berge, Völker usw.; z. B. Franz, Packan, Berlin, Deutschland, Rhein, Schneekoppe, Eng¬ 
länder. Sie gehören zu den Sinnendingwörtern. 
Das Geschlecht der Dingwörter ist entweder männlich, weiblich oder 
sächlich, z. B. der Mann. die Frau, das Haus. _ 
Das Geschlechtswort bezeichnet das Geschlecht eines Hauptworts. Die 
bestimmten Geschlechtswörter heißen: der, die, das; die unbestimmten Ge. 
schlechtswörter heißen: ein, eine, ein. — Der und ein bezeichnen das männ- 
liche, die und eine das weibliche, das und ein das sächliche Geschlecht. 
Das Dingwort kann in der Einzahl und Mehrzahl stehen, z. B. der 
Tisch, die Tische. Manche Dingwörter haben keine Mehrzahl, z. B. Gold, 
Blut. Keine Einzahl haben: Eltern, Leute usw. 
Bei der Biegung (Deklination) des Dingworts unterscheidet man 
vier Fälle in der Ein- und Mehrzahl. Der erste Fall steht auf die Frage 
wer? oder waS? — Der zweite steht auf die Frage wessen? — Der dritte 
steht auf die Frage wem? — Der vierte steht auf die Frage wen? oder was? 
Deklination des Hauptworts. 
Einzahl. 
«ünnlich _weiblich_ _sächlich 
1. Fall der Vater ein Spiegel die Mutter eine Hand das Schaf ein Hau« 
3. Fall des VaterS eine- Spiegels der Mutter einer Hand des Schafe- eines HaufkS 
3. Fall dem Vater einem Spiegel der Mutter einer Hand dem Schafe einem Haufe 
4. Fall den Vater einen Spiegel die Mutter eine Hand das Schaf ein Hau- 
Mehrzahl. 
1. Fall die Väter Spiegel die Mütter Hände die Schafe Häuser 
2. Fall der Väter Spiegel der Mütter Hände der Schafe Häuser 
3. Fall den Vätern Spiegeln den Müttern Händen den Schafen Häusern 
4. Fall die Väter Spiegel die Mütter Hände die Schafe Häuser 
Dekliniere: Der Sohn. Der Tisch. Die Stadt. Die Nacht. Das Lamm. 
Dat Buch. Der Hase. Der Strahl. Die Tür. Die Feder. Das Ohr. Das Auge. 
Eigennamen bleiben in der Einzahl unverändert, wenn vor ihnen das Geschlechts¬ 
wort steht, z. B. I. F. der Fritz, 2. F. des Fritz. 3. F. dem Fritz, 4. F. den Fritz. 
Stehen die Eigennamen ohne Geschlechtswort, so haben sie gewöhnlich nur im 2. Fall 
di« Endung - und bleiben in den übrigen Fällen unverändert, z. B. Karls, Berlin-. 
2. Das Kigenfchaftswort. 
Das Eigenschaftswort ist ein solches Wort, welches die Eigen¬ 
schaft eines Dinges bezeichnet. Es steht auf die Fragen: was für ein? welcher? 
oder wie ist? Der treue Hund Die Blume ist rot. Das Eigenschaftswort 
wird klein geschrieben. >
	        
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