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Südfrüchte. Die Türken bekennen sich znr mohammedanischen Religion. Der
Landesherr heißt Sultan. Städte: Konstantinopel (900), am Bosporus,
in herrlicher Lage. Adrianopel an der Maritza. Philippopel. Saloniki
(das alte Thessalonich).
Das Königreich Griechenland bildet den südlichsten Teil der Balkan¬
halbinsel. Das Land ist äußerst uneben, aber sehr fruchtbar und hat ein
mildes Klima; in den südlichen Gegenden herrscht ein fast ewiger Frühling.
Erzeugnisse wie in der Türkei. Die Bewohner sind vorzugsweise griechisch-
katholisch. — Städte: Athen (111), die berühmteste Stadt des Altertums,
besitzt eine Universität, prächtige Altertümer, z. B. Tempel, Statuen usw.
Korinth auf der Landenge von Korinth.
Kreta mit der Hauptstadt Candia ist eine selbständige Insel.
9. Mittet-Huropa.
Die Republik Frankreich liegt im SW. vom Deutschen Reich. Gebirge:
Die Pyrenäen, Ardennen, Bogesen, der Jura, die Alpen. Flüsse:
die Seine [ßän], Loire [loâr], Garonne [getrennt], Rhone. Das Klima
ist iin N. wie in Norddeutschland; im S. ist es sehr mild, so daß Südfrüchte
gedeihen. Erzeugnisse sind: Wein, Öl, Obst, Eisen und Glas. Acker-, Wein
und Seidenbau stehe« in Blüte. Die Bewohner sind größtenteils katholisch.
1. Nordfrankreich. Paris au der Seine ist die Hauptstadt, hat fast
24/b Mill. E. Versailles [werßaj]; Kaiser Wilhelm I. wurde im Schlosse
daselbst 1871 zum deutschen Kaiser ausgerufen. St.Quentinskangtäng], Schlacht
1871. Le Havre [hawr] hat einen Handelshafen. Amiens [amjäng], bekannt
durch den Einsiedler Peter von Amiens, Schlacht 1871. Calais [kalä], Über
fahrt nach Dover. 2. Ostfrankreich. Reims [rängs], frühere Krönungsstadt.
Chalons [schalong] an der Marne, Hunnenschlacht 451. Sedan [ßedLng],
berühmt durch die Schlacht am 1. September 1870. Verdun [werdöngl
Vertrag 843. Belfort, Festung. Lyon an der Rhone. 3. Südfrankreich.
Nizza, Seebad, Aufenthalt für Brustkranke, mildes Klima. Marseille
[marßej] ant Mittelmeer, Seehandclsstadt. Toulouse [tnluhs] an der Garonne,
Universität. Bordeaux [bordvh] an der Garonne, berühmter Wein. 4. West¬
frankreich. Poitiers [poatje], Schlacht 732. Nantes [nangt]. 5. Mittel¬
frankreich. Örleans [orleang] an der Loire. Tours [tur] an der Loire.
Clermont [-mong], Kirchenversammlung 0)95. 6. Insel Corsiea. Ajaccio
[ajatscho], Hauptstadt, Napoleons I. Geburtsort.
Die Schweiz liegt zwischen Frankreich, dem Deutschen Reich, Österreich
und Italien und ist eine Republik. Dieses höchste Land Europas wird von
den Alpen durchzogen. Zn den Gewässern gehören: der Rhein mit der
Aare, die Rhone und der Inn. Das Klima ist in den Tälern mild, auf
dem Gebirge aber rauh. Ju dem Gebirge gibt es Bären, Wölfe, Gemsen,
Steinböcke, Murmeltiere, Adler, Länimergeier. Wein, Granaten und Mandeln
wachsen im Süden das Landes. Viele Uhren werden verfertigt. Die Be¬
wohner sind zu 1k französisch und italienisch, zu 2/3 deutsch. Die reformierte
und katholische Kirche ist vorherrschend. Städte: Bern (65), an der Aare.
Sitz des Bundesrates, Universität. St. Gallen mit einst weltbekanntent
Kloster. Zürich am Züricher See, Universität. Basel am Rhein. Schaff
hausen am Rhein, in der Nähe des berühmten Rheinfalles. Luzern. Sem¬
pach am Vierwaldstätter See. Küßnacht, hier tötete der Sage nach Tell in
der hohlen Gasse den Landvogt Geßler. Lausanne [losän], unweit vom
Genfer See. Genf am Genfer See.
Das Fürstentum Liechtenstein liegt südlich vom Bodensee am obern
Rhein. Der Hauptort heißt Liechtenstein (früher Vaduz).