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aus und werden ohne unsern Willen bewegt, heißen deshalb auch unwillkürliche Muskeln.
Die quergestreiften Muskeln sehen dunkelrot aus, zeigen auf ihrer Oberfläche eine quere
Streifung und vermitteln die willkürlichen Bewegungen, werden darum auch willkürliche
Muskeln genannt. Eine Ausnahme bildet das Herz, dessen Muskeln dunkelrot und quer¬
gestreift sind. Die willkürlichen Muskeln lausen mit ihren Enden meist in Sehnen oder
Flechsen aus. — Der Zweck der Muskeln ist ein 2facher: a. Sie führen alle Bewegungen
unseres Körpers ans; b. sie geben dem Körper Form und Rundung und verleihen ihm da¬
mit Schönheit. — Die beiden wichtigsten Muskel des Körpers sind Herz und Zwerchfell.
Pflege der Muskeln: 1. Sorge für gehörige Ernährung der Muskeln. (Milch,
Eier, Fleisch.) — 2. Die Muskeln müssen fleißig geübt werden. Ihre Übung besteht in
Bewegung. Gewöhne dich an Bewegung in freier Luft bei jeder Witterung' Gehe deshalb
jeden Tag wenigstens eine Stunde spazieren. Gewöhne dich schon frühe daran, Arbeiten zu
verrichten, welche deinen Körperkräften angemessen sind. Doch meide Überanstrengung! —
Fleißiges Turnen ist dem Körper außerordentlich dienlich. — 3. Hüte dich vor dem Ge¬
nusse trichinenhaltigen Fleisches. Um dich gegen Trichinenkrankheit zu schützen, iß nur solches
Schweinefleisch, welches durch und durch gekocht, gebraten oder geröstet ist, weil längere Zeit
einwirkende Siedehitze die Trichinen tötet. — 4. Bei Krampfanfällen soll man den Kranken,
falls er dabei das Bewußtsein verliert oder sonst seiner nicht mächtig ist, vor Beschädigung
schützen, ihn weich betten und die beengenden Kleidungsstücke lösen. Bei epileptischen Krämpfen
hilft das Ausbrechen des Daumens aus der geballten Faust nicht, ist vielmehr schädlich.
Gehirn, Rückenmark und Nerven.
1. Das Gehirn (Fig. 44) ist die größte Nervenmasse im menschlichen Körper. Es ist
ein weißlicher, weicher und rundlicher Klumpen, welcher in der Schädelhöhle liegt und beim
Manne iy2 kg, bei der Frau 14/z kg wiegt. Es ist der Sitz der Geistesthätigkeiten des
Menschen. Zum Schutze des Gehirns dienen außer den Haaren, der Kopfhaut und den
Schädelknochen noch drei Häute, die Hirnhäute, nämlich die harte Hirnhaut, die Spinnweben¬
haut und die weiche Hirnhaut. — Am Gehirne unterscheidet man drei Abteilungen: das
große, das kleine und das Mittelgehirn. Das große Gehirn zerfällt durch einen Spalt in
2 Halbkugeln oder Hemisphären. Die Oberfläche der beiden Hemisphären ist etwas gewölbt
und zeigt mannigfach gewundene Wülste mit dazwischen liegenden Furchen, die sogenannten
Gehirnwindungen. Das kleine Gehirn liegt im Hinterkopfe. Es zeigt auf seiner Oberfläche
eine Menge Querfalten, so daß es wie ans lauter übereinander liegenden Blättern zusammen
gesetzt erscheint. Durchschneidet man das kleine
Gehirn, so zeigt die weiße Nervensubstan; eine
baumartige Anordnung, welche den Namen Lebens¬
baum führt. — Der Hanptteil des Mittelgehirns
ist das verlängerte Mark. Es bildet gleichsam
den Stiel des Gehirnes und ist für das Leben
der wichtigste Teil des ganzen Nervensystems; eine
Zerstörung dieses Teiles führt den schnellsten Tod
herbei. — Im Gehirne entspringen 12 Nerven¬
paare. Die Thätigkeit der Gehirnnerven besteht
darin, das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken
und Fühlen (des Kopfes) zu vermitteln und die
am Kopfe nötigen Bewegungen zu veranlassen.
2. Das Rückenmark hängt mit dem Gehirn
durch das verlängerte Mark zusammen. Das
Rückenmark ist außer von den Wirbeln noch durch
3 Häute, die Rückenmarkshäute, beschützt, welche
eine Fortsetzung der Hirnhäute sind und das Rückenmark im Kanäle der Wirbelsäule be¬
festigen. Im Rückenmark entspringen 31 Nervenpaare.
Pflege des Nervensystems: 1. Das Nervensystem muß richtig ernährt werden.
Dies geschieht durch Aufnahme von Milch, Eiern, Fleisch u. s. w. 2. Das Blut muß leicht
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Fig. 44.
a. Balken, b. Kleines Gehirn, c. Rückenmark,
d. Großes Gehirn.