Full text: Ferdinand Hirts neues Realienbuch

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Naturbeschreibung. 
III 
Fähigkeit haben, sich zu teilen, sich also zu vermehren. Sie heißen Zu¬ 
wachszellen (Kambiumzellen). In diesem Kambiumringe geht das 
Wachstum der Holzpflanzen vor sich, indem alljährlich nach außen nach 
der Oberhaut, wie nach innen nach dem Mark hin, je eine neue Schicht 
gebildet wird: nach innen hin Holz, nach außen hin Bast. Das im Früh¬ 
jahr sich bildende Holz hat weite Gefäße mit dünnen Wänden, ist also 
locker und zart, das Herbstholz ist dagegen dicht und fest. Das kann man 
an einem Stammquerschnitt schon mit dem bloßen Auge erkennen: es zeigen 
sich die Jahresringe. Was läßt sich aus ihrer Zahl bestimmen? Da 
der Bast sich zusammen mit der Rinde vom Kambinmmantel ablöst, wird 
er zur Rinde gerechnet. — Welch es sind nun die Leitbahnen für 
das Wasser? Vielfach findet man hohle Weidenstämme, bei denen alles 
Mark und auch das ältere Holz verfault ist; sie haben nur noch einen 
dünnen Holzmantel, der aber von Rinde umgeben ist. Diese Stammtrümmer 
schlagen in jedem Frühjahr anss neue ans und treiben eine Menge Ruten mit 
Blättern und Kätzchen. Die Leitbahnen für das Wasser können also weder 
das Mark noch das ältere Holz sein. Wo sind sie also zu suchen? Im jungen 
Holz oder in der Rinde? — Um festzustellen, wo das Wasser geleitet wird, 
ringelt man draußen an einem lebenden Weidenstamme einen Ast und entfernt 
die Rinde. Der Ast grünt weiter wie vorher. Was geht daraus hervor? 
3. Warum ist der Wasserstrom in jeder Pflanze von so großer Wichtig¬ 
keit? Die Nährsäfte, die in dem Pflanzenstengel aufsteigen, werden in den 
Blättern zu Stoffen umgewandelt, die den Pflanzenkörper aufbauen. Das 
Wasser ist der Träger der aufgenommenen Nährstoffe; ein Teil des Wassers 
wird selbst verbraucht zum Aufbau der Pflanze. Dabei verdunstet das Wasser 
in der Pflanze ununterbrochen; neues Wasser kann von den Wurzeln aus nach¬ 
strömen und neue Nährstoffe emporheben. Was muß geschehen, wenn der 
Wasserstrom aufhört? Ein Stocken kann eintreten, wenn zu viel oder zu wenig 
Wasser verdunstet. Wie sucht sich die Pflanze vor beiden Gefahren zu schützen? 
4. Wie baut die Pflanze aus den Nährstoffen ihren Körper auf? 
Aus den Nährstoffen wird zunächst Stärke gebildet. Sie besteht aus kleinen 
rundlichen Körnern (Bild 45). 
Man kann die Stärke leicht nach- ^ JB 
weisen. Befeuchtet man sie mit 
einer Jodlösnng, so färbt sie / 8 
sich blau. — Bringt man eine 
Pflanze längere Zeit ins Dunkel 
und untersucht hierauf ihre 
Blätter, so zeigt sich, daß sie frei 
von Stärke sind. Aber bei einer 
im Lichte gewachsenen Pflanze 
läßt sich Stärke nachweisen. 45. Stärkekörner. 250/i- 
Brinat man unter einen Glas- A Kartoffel. B Weizen, unten von der Seite. C Mais, D Bohne. 
^ringi man »nier einen isniv R ^nimengesetztes Korn. F junge Stärkekörner, k ftern, 
tnchter, bet Ut entent Gefäße steht, r wasserreichere, a wasserarmere (dunkle) Schicht, 8 Austrock 
das mit frischem stohlensäurehaltigem) nungsspait.
	        
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