12 Naturgeschichte. III
denn auch, daß Schulen und Vereine, Behörden und Obstzüchter wetteifernd
für die Hebung der Obstbaumzucht und der Obstverwertung besorgt sind.
Aufgaben: An welchen Orten der Rheinprovinz steht die Obstkultur in Blüte? Wo in
deiner Heimat sind Obstmärkte? Achte auf die Arbeiten, die im Laufe des Jahres im Obst—
garten verrichtet werden! Welche Obstsorten sind in unserer Heimat bekannt?
11. Die Hecken- und die Gartenrose (Bild 5).
Die Heckenrose, auch Hundsrose und wilde Rose genannt, trägt große
rosafarbene, feinduftende Blüten, die zahlreiche Insekten anlocken. Honig ver—
abreicht sie ihnen nicht, um so mehr aber Blütenstaub, mit dem sie sich vollständig
einpudern können. Der Rosenduft entsteht durch ein flüchtiges Ol der Blumen—
blätter. Aus manchen Rosen wird es ausgezogen und als kostbares Rose nöl
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5. Die Heckenrose.
1Bluͤhendes Zweigende, 2 Längsschnitt durch die geöffnete Knospe, 3 Längsschnitt durch den Stempel ,
4 Hagebutte, 5 und 6 Frucht, 7 Rosenzweig mit Gallen, 8 geöffnete Galle.
in den Handel gebracht. 5000 kg Blumen sind nötig, um 1kg Rosenöl, das einen
Wert von 1300 bis 1600 Mk. hat, zu gewinnen. Das feinste Rosenöl liefert
die Olrose von Kasanlik in Ostrumelien, Balkan.
Die Frucht der Rose wird Hagebutte genannt; reif ist sie scharlachrot und
wird dann von Vögeln gern aufgesucht und verbreitet. Der Fruchtmantel
schließt zahlreiche borstig behaarte Samen ein.
Der Rosenstrauch enthält in der Regel eine Menge langer, gebogener
Triebe, die mit vielen Stacheln bewehrt und mit gefiederten Blättern besetzt
sind. Die Fiederteilung sichert hinreichend Licht. Die Blätter haben am Grunde
zungenförmige Nebenblätter, die in der Jugend als Schutzhülle und später
zur Regenableitung dienen. Die jungen Triebe und Blätter werden von vielen
Feinden heimgesucht, z. B. von Blattläusen, Rosenwicklern und Pilzen.
Die Blüten werden oft vom Juni- und vom Rose nkäfer durchfressen. Die