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sind doppelt gesiedert Vorteil? (S. 16 Die junge Wedelspitze bleibt eine 
Zeitlang schneckenförmig zusammengerollt und wickelt sich erst allmählich ausein— 
ander. Sie wird dadurch vor zu starker Verdunstung und zu großem Wärme— 
verluste geschützt. 
3. Fruchthãufchen und Sporen. Blüten mit Staubblättern und Stempeln 
hat das Farnkraut nicht. Auf der Unterseite der Blätter aber sitzen, geschützt gegen 
Regen, am Rande gelbliche Häufchen, die einen ununterbrochenen Saum bilden. 
Zu weiterem Schutze sind sie noch von einem Häutchen, dem Schleier umgeben und 
vom umgerollten Wedelrande sorgsam bedeckt. Betrachten wir sie unter dem Mikro— 
skop, so erblicken wir gestielte 
we . Kagpseln. In der Kapsel finden 
„sich viele Bläschen mit halb— 
flüssigem Inhalte. Man nennt 
sie Sporen. Sie dienen ebenso 
wie die Samenkörner zur Fort— 
pflanzung, unterscheiden sich aber 
von den Samenkörnern haupt— 
sächlich dadurch, daß in ihnen 
kein Keimling vorhanden ist 
Pflanzen, die Sporen erzeugen, 
nennt man Sporenpflanzen, zum 
Vorkeim eines Farnkrautes; Unterschiede ma n Vin en euran 
zelenbehalter vn Wurzelhaaren entwickelt sich zunächst ein herz⸗ be en er 
förmiger Vorkeim. Aus diesem 
wachsen Behälter hervor, aus welchen Befruchtungsfäden ausschlüpfen, welche im 
Wasser, das den Vorkeim bedeckt, umherschwimmen. Sie rudern zu anderen Be— 
hältern, von denen jeder im Innern ein Ei birgt. Ein Faden befruchtet ein Ei, 
und aus diesem wächst ein neues Farnkraut. Keimversuch: Auf ein Stück Torf 
streue Sporen, lege es in einen Teller mit Wasser und stülpe ein Glas darüber, 
so daß unten am Rande die Luft durch kann. Ort: warm, aber nicht sonnig. 
58. Das goldene frauenhaar (Hhaarmoos). 
1. Moosrasen. Das goldene Frauenhaar bildet in unseren Wäldern dichte 
Rasen. Das Leben in Gesellschaft ist dem Moospflänzchen durchaus notwendig. 
Ein Moospflänzchen, das allein stände, würde wegen seines zarten Baues bald 
zugrunde gehen. Ein Käfer könnte es umstoßen, ein Sturmwind zerknicken, ein 
Grasbusch überwuchern. In Gesellschaft aber trotzt das Moos allen Wider— 
wärtigkeiten. 
2. Der Bau der Moosblãtter weicht von dem Bau der Blätter, wie wir 
sie bei den Samenpflanzen kennen gelernt haben, mehrfach ab. So bemerkt man 
z. B. in den Moosblättern außer der Mitielrippe keinerlei Blattgefäße. (S. 5.) 
Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdunstung bei ihnen viel 
schneller vor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht 
zusammen, quellen aber bei feuchter Luft auch schnell wieder auf. 
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