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man starken schwarzen Kaffee und kühle den Kopf durch eiskalte Umschläge. Doch 
ziehe man in jedem Falle schnell den Arzt zu Rate. Hüte dich, alle beliebigen 
Früchte und Blumen in den Mund zu stecken! 
82. Schlußbetrachtung. 
Lein, Kartoffel und Zuckerrübe bedürfen zu ihrer Erhaltung der sorgfältigsten Pflege. 
Anders ist es mit den Unkräutern, Schmarotzern und Giftpflanzen. Sie wachsen ohne 
alle Pflege heran und kämpfen den Kampf ums Dasein mit einer Beharrlichkeit, wie wir 
dies bei den angebauten Pflanzen nicht finden. Das sehen wir z. B. an der Quecke und 
dem Ackerschachtelhalme. Ein wunderbares Beispiel von zäher Ausdauer liefert uns auch 
der „Teufelszwirn“. (S. 64.) Wurzeln treibt er nicht. Er muß sich so durchschlagen. 
Sobald sich der Keim nach einigen Tagen 455 cm hoch erhoben hat, sucht er mit seiner 
Endspitze tastend nach einem „Wirte“ umher, auf dem er schmarotzen kann. Oft liegt er 
so 455 Wochen unverändert und wartet auf Rettung. Nicht selten stellt sie sich auch 
ein, indem eine Pflanze in der Nähe aufkeimt. Dann erfaßt sie der schon halb ver—⸗ 
schmachtete Teufelszwirn und rettet sein Leben — durch den Untergang seines Wirtes. 
Pflanzenfamilien. Nachtschattengewächse. (Zur Vergleichung: Kartoffel (S. 64), 
Nachtschatten, Tabak, Bilsenkraut, Stechapfel, Tollkirsche 1S. 661) Kelch und Blumen— 
krone sind einblätterig, meist fünfzipfelig. Die Frucht ist eine Beere. Von größerer Be⸗ 
deutung für uns ist nur die Kartoffel. Viele sind als Giftpflanzen schädlich, enthalten 
aber auch Heilkräfte, so daß man sie zu Arzneien verwendet. 
XII. EHIn Vegen und Hecken im Herblte. 
83. Taubnellel und hummel. 
1. Blütenbau. Der hintere Teil des Blütenblattes bildet eine lange, knie— 
förmig gebogene Röhre, die sich vorn erweitert und in 2 Teile spaltet. Dadurch 
erhält die Blüte Ähnlichkeit mit einem Rachen. 
Die Röhre bildet den Schlund, und die beiden 
Teile vorn stellen die Ober- und Unterlippe dar. 
Man nennt solche Blüten Lippenblüten. Die —3232 
Oberlippe ist wie ein Helm gewölbt und bildet 7 
für den Blütenstaub ein schützendes Dach. In 
ihr liegen zwei lange und 2 kurze Staubblätter. 
S. 16.) Zwischen ihnen befindet sich der Griffel 
mit zweiteiliger Narbe, von der ein kleiner Ast 
nach unten gerichtet ist. Die Unterlippe ist 
dreispaltig. 
2. Besuch. Die Taubnessel heißt auch 
Bienensaug. Der Name deutet an, daß zur 
Blüte häufig Bienen kommen. Unten am Frucht⸗ Taubnessel. 
knoten sitzt nämlich eine Honigdrüse. Durch Duft 1. valbierte Blite DStaubbentel, 3. Stempel 
und leuchtende Farben locken die Blüten die Ansz und halbiert. — x. Kelch, o., u. Ober— 
u Bli hna ⸗ 
Bienen an. Verstärkt wird das Leuchten dadurch, m u 
daß mehrere Blüten in Scheinguirlen bei- u Rarbe, b gene enrntaesean 
sammenstehen. Aber nur Bienen mit langem 
Rüssel (größere Hummelarten, z. B. die Gartenhummel, deren Rüssel fast 2 em 
lang ist) können den Honig erreichen. Für Hummeln ist die Blüte wie geschaffen; 
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