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und von mehr als 100 Heizröhren durchzogen. In diese schlägt die Flamme aus 
dem Feuerraume (F) hinein, und so wird das Wasser sehr schnell in Dampf ver— 
wandelt. Dieser sammelt sich vorzugsweise in dem großen Dampfdome (D). Von 
hier aus gelangt er durch das Dampfrohr (d) in die beiden Dampfzylinder (0), 
die vorn zu beiden Seiten der Maschine liegen. In jedem Dampfzylinder befindet 
sich ein Kolben, der durch die Kraft des Dampfes in Bewegung gesetzt werden soll. 
Es kommt eben nur darauf an, den 
Dampf abwechselnd vor und hinter 
den Kolben zu leiten. Das geschieht 
durch das sog. Schieberventil (Fig. 30), 
das in der Dampfkammer (m, Abb. 
der Lokomotive S. 28) liegt. Ist 
z. B. der Dampf zuerst von hinten 
durch das Rohr a (Abb.) in den 
Dampfzylinder (D) eingetreten, so schiebt 
er den Kolben (K) nach vorn, wäh— 
rend der Schieber durch eine besondere 
Vorrichtung nach hinten rückt und ein vorher verdecktes Rohr (b) freilegt, durch das 
der Dampf vor den Kolben tritt. Der Kolben wird jetzt rückwärts getrieben, und 
das geht um so leichter, als gleichzeitig der kurz zuvor von hinten eingeführte Dampf 
bei a in den Schieber und von hier aus durch ein Rohr (c obenstehende Abb. 
des Schiebers und P, Abb. der Lokomotive, S. 28) in den Schornstein (S) steigt 
und aus diesem mit lautem Puff entweicht. Mit dem so hin und her getriebenen 
Kolben steht jederseits ein großes Mittelrad durch eine Stange und Kurbel in 
Verbindung, das so in drehende Bewegung versetzt wird, die zugleich eine fort— 
schreitende ist, da sie auf einer reibenden Unterlage, den Schienen, erfolgt. Oben 
auf dem Dampfkessel findet sich in V und V (Abb. S. 28) je ein Sicherheits— 
ventil. Das Ventil in V kann vom Lokomotivführer beliebig geöffnet werden. 
Das Ventil in V wird durch eine Feder (W) mit einem Hebelarme herabgezogen, 
öffnet sich aber von selbst, sobald die Spannkraft des Dampfes in dem Dampf— 
kessel zu stark wird. Ohne dieses Ventil könnte der Dampfkessel leicht zerspringen. 
Bei X ist eine Dampfpfeife. 
Die Kolbenmaschine wird jetzt von der Dampfturbine verdrängt. In ihr setzt der 
strömende Dampf Räder ebenso in Bewegung, wie strömendes Wasser die Wasserturbine 
treibt (S. 18). Blase in den zum Versuch S. 12 benutzten Gummischlauch! Die seitlich 
ausströmende Luft bewegt ihn viel stärker. als der Seitendruck des Wassers. 
62. Verdunstung. a) Gieße Schwefeläther in ein flaches Schälchen! Der 
Athergeruch ist bald überall im Zimmer wahrzunehmen. Die Flüssigkeit nimmt 
ab und ist endlich ganz verschwunden. Sie hat sich in Dampf verwandelt. Ein 
Aufsteigen von Dampfblasen und eine wellende Bewegung ist bei dieser Dampfbildung 
nicht wahrzunehmen. Sie hat nicht im Innern, sondern nur an der Oberfläche 
der Flüssigkeit stattgefunden. Man sagt, der Äther ist verdunstet. Wie Äther, so 
kann man Spiritus, Essig, Wasser, jede andere Flüssigkeit verdunsten lassen. Ver— 
dunstung ist Dampfbildung an der Oberfläche einer Flüssigkeit. 
b) Beim Trocknen der Wäsche sieht es die Wäscherin gern, wenn es beim 
warmen Sonnenscheine etwas windig isi, da dann die Wäsche schneller trocknet. 
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