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des Tages 4-5 mal wiederholt. In den Zwischenzeiten wird gearbeitet. Hier 
malt ein Mönch bunte, goldene oder silberne Buchstaben: er schreibt ein lehrreiches 
Buch ab. Dort in der Bücherkammer sitzt ein anderer und studiert mit Eifer wissen— 
schaftliche Werke. Mit diesem Trupp zieht der „Kellner“ in den Garten und läßt 
den Wein beschneiden oder die Obstbäume veredeln. Ein anderer Trupp geht mit den 
Knechten aufs Feld und verrichtet dort die nötigen Arbeiten. Auch eine Schule ist 
mit dem Kloster verbunden, in der die Kinder der Vornehmen von einem gelehrten 
Mönche unterrichtet werden. — Einige der Klosterbrüder aber weilen in der Ferne. 
Sie verkündigen den Heiden (d. i. Heidebewohnern), die noch immer in ihrer 
Einsamkeit den alten Göttern anhängen, die Lehre Christi. 
3. Schenkungen. Fromme Leute machten dem Kloster auch bald größere 
Schenkungen. So kam manches Kloster im Laufe der Jahre in den Besit vieler 
Höfe, ja ganzer Dörfer. 
Im Gebiete des Klosters Fulda lagen zahlreiche Weiler (kleine Dörfer oder Gehöfte), 
die im Verlaufe von 50 Jahren von ihren Besitzern sämtlich dem Kloster geschenkt waren. 
In einem Schenkungsbrief, der noch erhalten ist, werden dem Kloster vermacht: 12 Leib— 
eigene, 2 Wohnhäuser nebst Äckern, Wiesen, Weiden, Fischteichen und Flußwasser. „Dies 
alles,“ so heißt es, „schenken wir von heute an zur Erkaufung unserer Seelen.“ 
So wurden die Klöster bald sehr reich. Ihre Güter ließen sie meist durch 
„Meier“ verwalten, die Weizen, Roggen, Gerste und Hafer bauten, während man 
bis dahin nur Hafer, Hirse oder Flachs ausgesät hatte. 
4. Hörige des RKlosters. Meist siedelten sich auch andere Leute in der 
Nähe der Klöster an. Das Kloster gab ihnen nicht selten Grundstücke, worauf sie 
Haus und Stallung errichten konnten. Dadurch aber wurden sie Hörige des Klosters. 
Jeder erhielt oft noch so viel Ackerland, als ein Mann mit zwei Kühen bearbeiten 
konnte. Er mußte dafür dem Kloster Abgaben an Hühnern, Eiern, Schweinen, 
Korn und Geld entrichten und außerdem allerlei Hand- und Spanndienste tun. 
5. Segen der RKlöster. Die Klöster haben viel Segen gestiftet. Durch sie 
wurde das Christentum immer mehr ausgebreitet; Kunst und Wissenschaft fanden 
in ihnen ihre Pflege, und öde Waldörter und nutzlose Brüche verwandelten sich 
durch den Fleiß der Mönche in fruchtbare Felder, Gärten und Wiesen. Die 
Nonnen spannen, webten und stickten, auch besuchten sie Kranke, bereiteten Arzeneien 
und unterrichteten nicht selten die Töchter der Vornehmen. Wanderer fanden im 
Kloster sichere Herberge, und in Kriegszeiten suchten die Landleute hinter den 
Klostermauern Schutz für sich und ihre Habe. 
5. Rarl der Große. 768 —814. 
1. Bedeutung. Unter den Fürsten des Frankenlandes nimmt Karl d. Gr., 
Pipins des Kurzen Sohn, die hervorragendste Stelle ein. Sein Reich erstreckte 
sich anfangs über das heutige Frankreich, Baden, Württemberg, Bayern und 
Thüringen. Er hatte sich das hohe Ziel gesteckt, alle deutschen Siämme zu einem 
Reiche zu vereinigen und in diefem Reiche die christliche Kirche zur Herrschaft 
zu bringen. Zu seiner Zeit waren es von allen deutschen Völkern nur noch die 
Sachsen, die als Heiden in alter Selbständigkeit fortlebten. Deshalb wollie er 
vor allen Dingen ihr Land seinem Reiche einverleiben und die Bewohner desselben 
für das Christentum gewinuen. 
Realienbuch A. (I. Geschichte)n2 
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