Full text: Badisches Realienbuch

66. Der erste Kreuzzug. 
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vorgenommene Theilungen fiel, und der Kampf, in welchen es mit dem 
neu entstandenen Staat von Chowaresm verwickelt wurde, machte end¬ 
lich doch den Khalifen von den Seldschuken im Jahre 1153 frei. Ihre 
Stelle ersetzte kein neuer Emir Al Omrah, und der Khalife erfreute 
sich von dieser Zeit an, als Herr von Bagdad und den nächstgelegenen 
Ländern, wieder einiger weltlichen Macht, die nach dem Vernehmen, in 
dem er mit seinen mächtigen Nachbarn stand, bald größer, bald gerin¬ 
ger war. 
Dritter Zeitraum: Das Zeitalter der Kreuzzüge, 
1096—1273. 
66. Der erste Kreuzzug. 
(Nach Fr. v. Raumer, Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit, und Heinr. 
v. Shbel, Geschichte des ersten Kreuzzuges, bearbeitet vom Herausgeber.) 
So wie das Christenthum in den Gemüthern Eingang fand, erzeugte 
sich auch die Liebe zu seinem Stifter, und die Verehrung der Stadt 
und des Landes, wo er geboren ward, lehrte und für das Heil der 
Menschen starb. 
Schon Constantinus ließ, als erster christlicher Kaiser, in Jerusalem 
eine prachtvolle Kirche des heiligen Grabes aufführen, seine Mutter 
Helena wallfahrtete in hohem Alter dahin und ihrem Beispiele folgten 
Viele während der römischen Herrschaft. Auch nachdem die Araber- 
Palästina erobert hatten (siehe S. 115), dauerten die Wallfahrten dahin 
ungehindert fort; der Khalife Omar gestattete nicht nur christlichen Got¬ 
tesdienst, sondern stellte auch den Tempel wieder her, den Titus zerstört 
hatte. Die Lage der Christen blieb aber nicht gleich zu den verschiede¬ 
nen Zeiten des Khalifats; günstiger als je wurden sie behandelt untcr 
dcr Regierung Harun al Raschids, denn sein Gemüth und seine Freund¬ 
schaft für Karl den Großen (siehe S. 152) verstatteten keinen Druck. 
Auch hatten die Araber damals die höchste Bildung erlangt, deren sie 
überhaupt fähig waren. 
Im Anfänge des 10. Jahrhunderts begründete Abu Mohammed 
Obaidalla (der gemeinen Meinung nach ein Abkömmling des Ali und 
der Fatime) die Herrschaft der Fatimiden im nordwestlichen Afrika. 
Diese eroberten Aegypten 968 und später sogar Mekka, Medina und 
einen großen Theil von Syrien und Palästina. Hakem, der sechste
	        
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