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hörte, daß ihr Sohn zwar gesiegt habe, im Kampfe aber gefallen sei, sagte sie:
„Nun, dazu habe ich ihn ja geboren und erzogen, daß er für sein Vaterland zu
sterben wisse.“
6. Die olympilchen Spiele.
Alle vier Jahre feierte ganz Griechenland in Olympia zu Ehren des Gottes
Zeus ein großes Fest. Zu dieser Zeit war Friede im ganzen Lande, und aus allen
Gegenden strömten die Menschen zu dem Feste herbei. Da
wurden dann dem „Vater der Götter und Menschen“ Opfer
gebracht und Loblieder gesungen. Darauf begannen die
Kampfspiele. In einer abgesteckten Bahn, ringsum von
Zuschauern umgeben, wurden Wettläufe, Ring- und Faust—
kämpfe, Diskus- und Speerwerfen vorgenommen. Die
Preisrichter saßen auf einem erhöhten Platze und setzten
dem Sieger einen Kranz von Olzweigen aufs Haupt. Auf
einem anderen Platze, im Hippodrömus, fanden Wett—
rennen zu Pferde und Wettfahrten statt. — Das Fest
dauerte fünf Tage. Der Sieger wurde im Triumphe von
seinen Mitbürgern eingeholt. Dichter feierten ihn in Liedern,
und zu Olympia wurde ihm eine marmorne Bildsäule er—
Diskuswerfer. richtet. Ein größeres Glück konnte sich der Grieche nicht
vorstellen, als in Olympia als Sieger gekrönt zu werden. —
Den Abstand von einem Feste zum anderen nannte man Olympiade und bemaß
darnach die Zeit.
7. Solon in Athen. 600 v. Chr.
600 1. Erziehung. Ums Jahr 600 v. Chr. gab der weise Solon den Athenern
v. Chr. Gesetze. Vor allem sorgte er für die Erziehung der Kinder. Es sollte nicht nur der
Körper durch Übungen stark und gewandt gemacht, sondern auch der Geist durch
Pflege von Kunst und Wissenschaften gebildet und für das Schöne und Gute empfäng—
lich gemacht werden. Vom sechsten Jahre an besuchten die Knaben die Schule. Dort
wurden vaterländische Gedichte deklamiert und Gesänge eingeübt. Zum Schreiben
dienten kleine, mit Wachs überzogene Brettchen, in die die Buchstaben mit einem
Stifte eingegraben wurden. Die größeren Knaben besuchten das Gymnasium.
Das war ein großes Gebäude mit freien Plätzen, Gärten und Hainen, wo der Körper
im Laufen, Ringen, Werfen und Springen geübt wurde. Außerdem unterwies
man die Jünglinge in der Redekunst und ließ sie die Gesetze des Landes auswendig
lernen. Mit dem zwanzigsten Jahre wurde der Jüngling Mitglied des Volkes und
erhielt Schild und Speer.
2. Sonstige Staatseinrichtungen und Gesetze. Solon teilte die Bürger nach
ihrem Vermögen in vier Klassen. Die drei ersten Klassen allein hatten Zutritt zu
den Staatsämtern und dienten im Heere als Schwerbewaffnete. Zur vierten Klasse
gehörten die Arbeiter, Handwerker und Kaufleute. Sie bildeten im Heere die Leicht—
bewaffneten und die Seesoldaten. An der Spitze des Staates standen neun
Archonten (Regierer), die von der Volksversammlung jährlich neu gewählt wurden.
Den Archonten zur Seite stand ein Rat von 400 Bürgern. Die eigentliche Macht