sowie auch die Flüsse meistens aus. Der einzige Fluß, der das ganze Jahr hindurch
Wasser führt, ist der Murray [mörre] mit dem Darling.
4. Pflanzenwelt. Aus der Regenarmut und Dürre im Innern Australiens
erklärt sich leicht die dortige Pflanzenarmut. Große Wüstenstrecken im Innern sind
teils vollständig kahl, teils mit harten Gräsern oder Gesträuchdickichten bedeckt, die
kaum durch Feuer zu vertilgen sind. An der reichlicher benetzten Ostküste dagegen
findet sich ein besserer Pflanzenwuchs. In den Urwäldern wächst der höchste Baum
der Erde, der über 100 m hohe Gummibaum. Meistens ist aber der Wald ganz licht.
Alle 15—20 Schritte steht ein häßlicher Gummibaum, darunter spärliches Gras
und hier und da ein Busch. Nur wenige Bäume verlieren alljährlich ihre Blätter,
dagegen werfen die meisten ihre Rinde ab. Durch die Europäer wurden Getreide,
Hafen in Sydney (Port Jackson) mit Sydney im Hintergrunde, von Norden gesehen.
Kartoffeln, Obstbäume usw. eingeführt. In einigen Kolonien baut man jetzt sogar
Baumwolle und Zuckerrohr, und in den Gärten erntet man nicht nur Apfel und
Birnen, sondern auch Feigen und Apfelsinen.
5. Die Tierwelt Australiens ist noch dürftiger als die Pflanzenwelt. Nur das
Geschlecht der Beuteltiere ist stark vertreten. Zu ihnen gehört auch das für die Ein—
geborenen wichtigste Tier, das vielverfolgte Känguruh, dessen Fleisch sie essen. Unter
den Vögeln gibt es viele Papageien, besonders Kakadus. Merkwürdig ist der Kasuar.
Er hat borstenartige Federn und nur kleine Flügelansätze, so daß er nicht fliegen
kann. Das sonderbarste Tier ist das Schnabeltier, das sich in einigen Seen Australiens
findet. Es bildet ein Mittelglied zwischen Säugetier und Vogel. Durch die Ein—
wanderung sind die europäischen Haustiere eingeführt worden, jetzt findet man hier
sogar die größten Viehherden der Erde; namentlich die Schafzucht wird in groß—
artigem Maßstabe betrieben. Hieraus erklärt sich auch die starke Ausfuhr von Wolle,
Fleisch und Häuten.
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