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Er sagt: „Ich lieb's ein wenig bunt,
zu einfach grün ist mir die Au.“
Gleich stickt er in den grünen Grund
die Blumen weiß, rot, gelb und blau.
Er sagt: „Zu still ist noch mein Reich.
Ihr Voglein, singt im grünen Walol“
Da singen Fink und Amsel gleich,
daß laut es von den Zweigen schallt.
Wie hat's der Fruͤhling schön gemacht!
Schon springen Rosen auf am Strauch
und alles draußen singt und lacht.
Nun geh hinaus und freu dich auch!
Johannes Trojan.
96. Das arme Vöglein.
Ein Vogel ruft im Walde, Uno endlich hört's der Früh⸗
ich weiß es wohl, wonach. ling,
Er will ein Häuslein haben, der Freund der ganzen Welt,
ein grünes, laubig Dach. der gibt dem armen Voöglein
ein schattig Taubgezelt.
Er rufet alle Cage Wer singt im hohen Baume
und flattert hin und her so froh vom grünen Ast?
und in dem ganzen Walde Das tut das arme Vöglein
hört keiner sein Begehr. aus seinem Laubpalast.
Es singet Dank dem Frühling
füͤr das, was er beschied,
und singt, so lang er weilet,
ihm jeden Tag ein Lied.
Hoffmann von Fallersleben.
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