Full text: Bayerisches Realienbuch

3. Ausbreitung des Chriltentums in Deutlschland. 
GBonifatius. 7354.) 
1. Glaubensboten. Etwa sechs Jahrhunderte waren seit der Geburt Christi 
vergangen, und noch immer lebte ein großer Teil des deutschen Volkes im Heiden— 
tum. Um diese Zeit kamen fromme Glaubensboten aus Irland und England nach 
Deutschland, um hier das Evangelium zu predigen. Unter diesen wirkten am er— 
folgreichsten: Kilian in Ostfranken und Thüringen, Fridolin am Oberrhein, Kolumban 
Bonifatius fällt die Donnereiche. 
und Gallus (der Gründer des Klosters St. Gallen) am Bodensee und in der Schweiz. 
Die Bayern verdanken ihre Bekehrung den fränkischen Bischöfen Rupert, der 
im Salzburgischen, Emmeran, der in Regensburg, und Korbinian, der in Freising 
wirkte. Im Norden waren später Willibrord und besonders sein Schüler Win— 
fried, ein Angelsachse, tätig. Winfried erhielt später vom Papst den Namen Boni— 
fatius (S der Glückliche; Winfried — Glückskind). 
232. Bonifatius bekehrt die Hessen und Thüringer. Zuerst ging Bonifatius 
zu den Friesen, wo schon sein Lehrer Willibrord als Missionär tätig war. Aber 
die Friesen waren ein wildes, rohes Volk. Sie hatten mit ihrem Könige Radbod 
hartnäckig den Lehren Willibrords widerstanden, und da auch Bonifatius bei ihnen 
nichts ausrichten konnte, begab er sich später zu den Hessen und Thüringern.
	        
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