Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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jährigen Kriege auf Preu¬ 
ßens Seite. Von Herzog 
Ferdinand, dem Sieger 
von Krefeld und Minden, 
heißt es im Liede: 
Herzog Ferdinand, du teurer 
Held, 
Schlägst die Franzosen alle 
aus dem Feld. 
Leider wurde das Her¬ 
zogtum durch den Krieg 
hart mitgenommen. 1759 
brandschatzten die Öster¬ 
reicher Blankenburg und 
1761 raubten die Fran¬ 
zosen Wolfenbüttel aus. 
Außerdem verursachte die 
Unterhaltung eines großen 
Heeres dem kleinen Lande 
ungeheure Kosten. 
b) Herzog Karl Wilhelm 
Ferdinand. 1780—1806. 
1. Im Siebenjährigen 
Kriege. Auf Karl I. folgte 
sein Sohn Karl Wilhelm 
Ferdinand. Schon als 
Erbprinz hatte er sich im 
Siebenjährigen Kriege mit 
Ruhm bedeckt. 
Bei Beginn des Krie¬ 
ges hatte er eben erst die 
zwanziger Jahre überschritten. 
Als seine Mutter von ihrem 
Sohne vor dem Garderegi- Herzog Karl Wilhelm Ferdinand. (1780—1806.) 
mente Abschied nahm, sagte 
sie: „Ich verbiete dir, wieder vor meine Augen zu kommen, wenn du nicht Taten tust, die 
deiner würdig sind." Diese Worte hat der Prinz nie vergessen. 
In der Schlacht zeichnete er sich durch Kaltblütigkeit und tollkühnen Mut aus, 
und bald galt er für den tüchtigsten Feldherrn seiner Zeit. 
2. Als Regent. 1780 starb sein Vater Karl I. Er hinterließ seinem Sohne 
und Nachfolger ein tief verschuldetes, fast verarmtes Land. Der junge Herzog 
aber wurde ein Segen für sein Land. An seinem Hofe sowohl wie in der Ver¬ 
waltung herrschte die größte Sparsamkeit. Mit strengem Blick überwachte er die 
Beamten, und jede Nachlässigkeit im Dienste wurde hart bestraft. 
Eines Morgens kam er um 9 Uhr ins Rathaus. Das Parteienzimmer war voller 
Menschen, aber die Ratsstube war leer. „Zu wann seid ihr bestellt?" fragte er die Leute. 
„Zu 9 Uhr," war die Antwort. „Geht nach Hause, Kinder! Ihr versäumt zu viel von
	        
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