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und die beiden Großmächte, Österreich und Preußen, schickten unter dem General¬
feldmarschall Wrangel ein Heer in die Herzogtümer, die Freiheit der Schles-
wiger zu erkämpfen.
2. Sturm auf die Düppeler Schanzen. Die Dänen stellten sich bei den
„Danewerken" zur Wehr. Als aber Prinz Friedrich Karl über die Schlei gesetzt
war, zogen sie sich nach den „Düppeler Schanzen" zurück. Auf einer kleinen
Halbinsel, dem Sundewitt, waren nämlich bei Düppel 10 gewaltige Schanzen
errichtet, deren Eroberung noch durch Palisaden, Drahtzäune und tiefe Gräben
erschwert war. Am 18. April sollte der Sturm auf diese Schanzen stattfinden.
In der Nacht vorher begaben sich die dazu bestimmten Regimenter in die Lauf¬
gräben. Mit Anbruch des Tages begannen die Kanonen noch einmal ihre Arbeit.
Plötzlich um 10 Uhr entsteht eine Pause; dann fällt noch ein Schuß. Das ist
das Zeichen zum Angriff. Mit Hurra und unter dem Klange der Musik brechen
die Krieger aus den Laufgräben hervor und stürzen auf die Schanzen los. Da
starren ihnen die mannshohen Palisaden entgegen; es entsteht ein Aufenthalt.
Doch Pionier Klinke weiß Rat. Mit den Worten: „Wartet, Brüder, ich öffne
euch die Tür!" wirft er seinen Pulversack gegen die Planken, legt ein Stück
brennenden Schwamm darauf, und mit furchtbarem Gekrach fliegen die Pali¬
saden in die Luft — der tapfere Klinke mit. Bald sind die Stürmer oben; mit
Kolben und Bajonett wird der Widerstand der Dänen gebrochen, und um Mittag
sind sämtliche 10 Schanzen im Besitz der Deutschen.
3. Übergang nach Alfen und Friedensschluß. Mit dem Rest des Heeres
zogen sich die Dänen auf die Insel Alfen zurück. In der Nacht vom 28. auf
den 29. Juni setzten die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld auf 160
Kähnen nach Alsen hinüber. Mit Hurra stürmen die Krieger das steile Ufer
hinan; was sich wehrt, wird niedergemacht. In wenigen Stunden ist die Insel
erobert. In dem Frieden zu Wien trat Dänemark die beiden Herzogtümer
Schleswig und Holstein an Österreich und Preußen ab.
d) Der Deutsche Krieg. 1866.
1. Ursache. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein wurden anfänglich
von Österreich und Preußen gemeinsam verwaltet. Es kam jedoch bald zu
Streitigkeiten. Österreich wollte in Deutschland herrschen; das konnte es nur mit
Hilfe der Kleinstaaten. Daher begünstigte es die Erbansprüche des Herzogs
Friedrich von Augustenburg auf Schleswig-Holstein. Preußen aber wollte diesen
als Herzog in Schleswig-Holstein nur dann anerkennen, wenn ihm die Militär¬
hoheit zu Lande und zur See zugestanden werde. Das wollte der Herzog nicht.
1865 schlossen Österreich und Preußen den Vertrag zu Gastein: Österreich sollte
Holstein, Preußen Schleswig verwalten. Im übrigen behielten beide gleiche Rechte
auf die Herzogtümer. Österreich fuhr jedoch fort, die Erbansprüche des Augusten-
burgers zu unterstützen. Da besetzte Preußen Holstein und forderte den Ober¬
befehl über das norddeutsche Heer. Nun beschloß der Bundestag in Frankfurt
mit 9 gegen 5 Stimmen den Krieg gegen Preußen. Sofort traten Preußen und
die sich ihm anschließenden Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig,
Koburg-Gotha, Weimar, Bremen usw.) vom Deutschen Bunde zurück, der damit
sein Ende erreichte. Noch einmal bot Preußen seinen Nachbarn, Sachsen,