Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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war im Wasser aufgelöst. So finden sich auch noch aridere mineralische Bestand¬ 
teile im Wasser. Es sind dieselben, die in der Asche sind. Das Wasser löst sie 
nämlich in der Erde auf, und mit ihm gelangen sie durch die Wurzel in die 
Pflanze. Man nennt diese mineralischen Nährstoffe Nährsalze. 
13. Der Star. 
1. Ankunft. Aussehen. Ein häufiger Gast im Garten ist der Star. Im 
Starkasten hoch oben im Birnbäume hat er sein 
kehrt er aus der Fremde zurück. In der Regel 
geht er dahin, wo er seine Brutstätte im vorigen 
Jahre gehabt oder wo er seine Kindheit verlebt hat. 
Sein schwarzes Gefieder erglänzt metallisch grün 
und violett. Im Herbste, nach der Mauserung 
(S. 285), erhält er ein dichteres Winterkleid, indem 
die neuen Federn weiße Spitzen erhalten. Im 
Frühlinge fallen die Spitzen wieder ab. 
2. Gesang. Schon mit dem ersten Morgen¬ 
grauen beginnt der Star seinen Gesang. Auf 
Schönheit der Melodie und der Töne kommüs ihm 
wenig an, aber lustig zwitschert, flötet, schwatzt er. 
Den Takt schlägt er mit den Flügeln. Bald ruft 
er wie der Pirol, bald kreischt er wie der Häher; 
jetzt klappert er wie eine Ndühle, dann wieder 
knarrt er wie eine Tür; er ahmt viele Tier¬ 
stimmen und Geräusche nach. In der Gefangenschaft lernt er auch sprechen. 
3. Nest. Sein Nest baut der Star gern in Höhlungen alter Laubbäume. 
Diese haut der Mensch aber jetzt vielfach ab. Darum sorgt für Starkasten! 
Darin siedelt sich der Star gern an, jedoch nur dann, wenn das Flugloch nach 
Osten gerichtet ist. Vorsichtig naht er sich seinem Häuslein. Er kennt es noch 
vom vorigen Jahre her. Jetzt huscht er ins Loch hinein. Oben aber auf dem 
Wipfel sitzt das Weibchen. Freudestrahlend erscheint das Männchen wieder und 
schlägt mit den Flügeln. Alles ist in schönster Ordnung. Zuweilen aber gibt 
es heiße Kämpfe mit dem Sperlinge, der im Winter von dem Häuschen Besitz 
genommen hat. Ein langer Strohhalm, der vom Kasten herabhängt, ist sein 
Wappen. Der Star aber dringt ungestüm auf den frechen Burschen ein, setzt 
ihm den Schnabel auf die Brust und wirft ihn zum Hause hinaus. Nun geht 
es ans Bauen des Nestes aus den verschiedensten Stoffen, die kunstlos in der 
Höhle aufeinander gehäuft werden. In einigen Wochen piepen schon die Jungen 
im Kasten. Ist die erste Brut flügge geworden, dann findet nur eine kurze 
Pause statt, und es beginnt die zweite Brut. 
4. Was ein Starnest wert ist. In einem Starneste sitzen meist fünf Junge. 
Jedes Junge braucht täglich im Durchschnitt 50 Raupen, Schnecken oder Enger¬ 
linge. Das macht auf ein Nest an einem Tage 250 Stück. Die Fütterung 
dauert rundweg 30 Tage, macht 7500 Raupen. Wenn nun jede Raupe noch 
20 Tage gelebt und täglich nur eine Blüte abgefressen hätte, so würden die 
7500 Raupen 7500 x 20 = 150000 Blüten zerstört haben. Nehmen wir nun 
Nest. Schon Ende Februar
	        
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