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Panzer. Im Frühjahre legt das Weibchen an 200 gestielte Eier. Diese trägt es
an den Afterfüßen mit sich umher, bis die Jungen auskriechen.
2. Häutung. Alljährlich, gewöhnlich im August, wirft der Krebs seinen
alten Panzer ab. und aus der darunter liegenden schleimigen Lederhaut bildet
sich dann ein neuer. Bei der Häutung legt sich der Krebs auf den Rücken und
arbeitet mit dem ganzen Körper, bis die Haut zerspringt, die den Brustpanzer
mit dem Hinterleibe verbindet. Durch die so entstandene Öffnung zwängt sich
der Krebs hindurch. Er ist jetzt zuerst ganz weich und wird „Butterkrebs" ge¬
nannt. Nach einigen Tagen jedoch ist schon wieder eine harte Kruste ent¬
standen, und einige Wochen später ist das neue Kleid fertig. Zur Bildung
des Panzers dienen die sogenannten Krebs au gen; das sind kalkhaltige Steine
von der Größe einer Linse, die sich im Magen des Krebses finden. Sie bilden
sich erst einige Wochen vor der Häutung, werden dann im Magen aufgelöst und
so ins Blut übergeführt. Die Farbe des Panzers ist eine Mischung von Rot und
Schwarz. Die schwarze Farbe vergeht beim Kochen; daher wird der Krebs
dann rot.
114. Die ^eickmuscbel.
1. Körperbau. Man hat den Körper der Muschel passend mit einem Buche
verglichen. Die Schalen sind die Deckel des Buches. Sie schützen den weichen,
knochenlosen Körper. Wo sie, geöffnet, zusammensitzen, ist der Rücken. An der
Rückennaht sind beide Schalen durch ein
äußerliches, elastisches Band (Schloßband)
verbunden. Dadurch, daß sich dieses Band
zusammenzieht, öffnen sich die Schalen oder
klaffen auseinander. (Leime ein kurzes
Gummiband mit seinen beiden Enden an
die Deckel eines Buches, so daß es quer
über den Rücken läuft, und ziehe daran!)
Das Schließen geschieht dagegen durch zwei
dehnbare Schließmuskeln. Diese ziehen quer
durch die Muschel, einer über der Mund-
öffnung, der andere hinten. Sie sind an
der Innenseite der Schalen angeheftet und
können von dem Tiere nach Belieben zu¬
sammengezogen werden. Das erste und letzte
Blatt des Buches wird durch zwei schleimige
Hautlappen gebildet, die auf den inneren
Schalenwänden sitzen und Mantel genannt
werden. Mit ihrem Saume schmiegen sie Muschelquerschnitt.
sich eng an die Schalenränder wn. Hier i. Schloßband, t>. Herzkammer, sch. Scf)ate,m. Hantel,
s. rm , v v, Y*. ~ rv . „ , h1. innere, k2. äußere Kieme, d. Darm, fu. Fuß.
sondert der Mantel kalkigen Schleim ab und
vergrößert dadurch die Schalen in dem Grade, wie das Tier wächst. Das
zweite und dritte Blatt, vorn und ebenso hinten, entspricht den Kiemenblättern,
durch die das Tier atmet. Die übrigen Blätter des Buches werden durch den
eigentlichen Körper (Rumpf) gebildet. Augen sind an der Teichmuschel nicht zu
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