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134. Oie Baumwolle.
1. Anbau. Die Baumwolle kommt von Pflanzen, die unseren Malven ähnlich
sehen. Es gibt deren mehrere Arten: krantartige von höchstens 1 m Höhe und strauch¬
artige bis zu 5 m Höhe. Wir finden sie wildwachsend in Ost- und Westindien, sowie auch
im Innern Afrikas. Ihres reichen Ertrages wegen wird sie aber vielfach angebaut,
'besonders an den Ufern des Mississippi. In Europa gedeiht die Baumwolle nur in
Spanien, Süditalien und auf der Balkanhalbinsel. Im März oder April legt man die
Samenkörner in regelmäßigen Zwischenräumen in das gepflügte Erdreich. Der bald
üppig hervorschießende Stengel wird bis ans Fingerlänge über dem Erdboden abgeschnitten,
damit er recht viele Aste treibt. Jur Juni blüht der Strauch. Aus den ziemlich großen,
gelben Blüten, die in den Blattwinkeln sitzen, entwickeln sich im Juli runde, walnußgroße
Knospen.
2. Ernte. Bei völliger Reife springen die Kapseln mit lautem Knalle auf, und aus
den Spalten quillt die weiße Wolle hervor. Sie umschließt 3—20 ersengroße Samen¬
körner. In den Baumwollenfeldern werden die Kapseln jedoch gepflückt, ehe sie aufspringen.
Hierauf zerdrückt man sie durch Maschinen und reinigt die Baumwolle von den Samen¬
körnern.
Einiges über den Bau des menschlichen Körpers,
1. Bau der Knochen. Die festesten Bestandteile des Körpers sind die
Knochen. Sie bestehen aus eitler knorpelähnlichen Masse, die sie elastisch macht
und aus Knochenerde (Kalk), die ihnen Härte und Tragfähigkeit verleiht. Löse
durch verdünnte Salzsäure ben Kalk heraus, es bleibt Knorpel übrig. Verbrenne
aus einein andern Knochen im Ofen den Knorpel, man behält Knochenerde.
Die beweglichen Knochen sind durch Gelenke verbunden. Man unterscheidet das
Kugelgelenk (Oberarm), Drehgelenk (Hals) und Winkelgelenk (Ellenbogen). Durch
Verstauchung werden die beiden durch Gelenke verbundenen Knochen aus ihrer
.Lage gedrängt, treten aber von selbst wieder in die ursprüngliche Lage zurück,
was bei Verrenkungen nicht der Fall ist. Jeder Knochen ist mit einer dünnen,
sehr empfindlichen Haut, der sogenannten Beinhaut, überzogen. Sie umgibt
den Knochen wie die Rinde den Baum. Ist sie losgelöst, so stirbt der Knochen
ab. Er ist nämlich, wie wir dies an alten, verwittertekr Knochen zuweilen
deutlich sehen können, von zahlreichen Kanälchen durchzogen. In diese Kanäle
entsendet die Knochenhaut Nerven und Adern. Die Adern versorgen den
Knochen mit Nährstoff.
2. Das Skelett des Menschen besteht (ohne die 32 Zähne) aus 213 Knochen. Der
Kopf wird von den Schädel- (s) und den Gesichtsknochen gebildet. Die Schädelknochen
sind durch Nähte verbunden und bilden die Schädelhöhle. Zu den Gesichtsknochen gehören
der Oberkiefer, der bewegliche Unterkiefer, die beiden Wangenbeine, das Nasenbein u. a.
Die Knochen des Rumpfes sind die Wirbelsäule mit den Rippen. Die Wirbelsäule setzt
sich ans 7 Hals- (h), 12 Brust, 5 Lenden- (1), 5 Kreuz- und 4 Steißwirbeln zusammen.
Sie ist von oben bis unten von einem Kanal durchzogen, worin das Rückenmark liegt.
Durch eine Öffnung im Hinterhaupte ist das Rückenmark mit dem Gehirn verbunden. An
den 12 Brustwirbeln sitzen 12 Paar Rippen (r), die sich e-förmig nach vorn und unten
biegen und größtenteils mit dem Brustbeine (h) verwachsen sind. Sie bilden die Brusthöhle,
worin Herz und Lunge liegen. Die oberen Gliedmaßen (Arme) setzen sich aus den Schulter¬
knochen (Schulterblatt [st] und Schlüsselbein [sl], dem Oberarmknochen (o), den Unterarm-
knochen (Elle) sej und Speiche [sp] und den Handknochen (Handwurzel- [hw], Mittelhand-
[mh] und Fingerknochen [fi]) zusammen. Ganz ähnlich sind auch die Untergliedmaßen