Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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und wird an dem Gebäude abwärts in die Erde bis zum Grund Wasser, 
womöglich bis zu einem Brunnen, Bache oder der Wasserleitung, geführt. Wird 
sie in einen trockenen Boden geleitet, so ist der Blitzableiter schädlich. Springt 
ein Funke über in den Blitzableiter, so wird er ohne nachteilige Wirkung in 
den feuchten Erdboden geleitet. 
93. Galvanische Elektrizität. Übergieße in einem Probierglase einige 
Stückchen Zink mit etwas verdünnter Schwefelsäure! Die Masse erwärmt sich, 
und es entweicht Wasserstoff (S. 369). Hat die Gasbildung aufgehört, so gießt 
man einige Tropfen der Flüssigkeit auf eine Glasscheibe und läßt sie verdunsten. 
Es zeigen sich Kristallnadeln. Das ist schwefelsaures Zink. Die Bildung von 
Wasserstoff und schwefelsaurem Zink aus Zink und Schwefelsäure ist ein 
chemischer Vorgang. Durch diesen wird nicht nur Wärme erregt, sondern auch 
Elektrizität, was sich auf folgende Weise zeigen läßt. Wir füllen ein Trinkglas 
etwa % voll Wasser und gießen in das Wasser etwas Schwefelsäure, so daß sie 
ungefähr den zwölften Teil des Gemisches ausmacht. Da hinein tauchen wir 
eine Zink- und eine Kupferplatte, so daß die Platten einander nicht berühren. 
Das hervorragende Ende der beiden Platten ist mit einem mit Seide über- 
sponnenen Kupferdrahte in Verbindung gebracht. Nähert man die beiden blank 
geschabten Drahtenden einander, so zeigt sich zwischen ihnen ein schwacher, 
oft allerdings kaum wahrnehmbarer Funke. Sichtbarer wird der Funke, wenn 
man das eine Drahtende gegen eine Eisenfeile drückt, die man an dem 
hölzernen Hefte in der Hand hält, während man mit dem anderen Drahte über 
die rauhe Seite der Feile hinwegfährt. Es entsteht dadurch ein förmliches 
Funkensprühen. 
94. Galvanischer Strom, a) Durch die chemischen Vorgänge ist Elektrizität 
erregt worden. Das Zink ist negativ, die Flüssigkeit positiv elektrisch geworden. 
Die negative Elektrizität strömt von dem Zink (Z) durch den Draht (M) und 
das Kupfer (0) in die Flüssigkeit, die positive macht den umgekehrten Weg durch 
6 und M nach Z, wie die Pfeile in Figur 38 andeuten. Diese 
Doppelströmung bezeichnet man als galvanischen Strom (von 
Galvani, einem italienischen Arzte, der diese Art von Elektrizität 
entdeckt hat). Gewöhnlich meint man jedoch mit dem gal¬ 
vanischen Strome nur den positiven Strom. Die verbundenen 
Platten nennt man galvanische Kette oder galvanisches 
Element. 
b) Will man einen stärkeren Strom erzeugen, so muß man 
eine größere Anzahl von Elementen zusammensetzen, indem man 
die Kupferplatte des ersten Elements mit der Zinkplatte des 
zweiten, die Kupferplatte des zweiten mit der Zinkplatte des 
dritten usw. durch einen Kupferdraht leitend verbindet. Auf diese 
Weise erhält man eine galvanische Batterie. Das Zink des ersten und das 
Kupfer des letzten Elements sind die Pole der Batterie. Verbindet man beide 
Pole durch Leitungsdrähte, so geht der positive Strom durch den Draht vom 
Kupfer zum Zink und der negative in umgekehrter Richtung. Die Kette ist 
geöffnet, wenn die Leitungsdrähte getrennt sind, geschlossen dagegen, wenn 
sie verbunden sind. 
Fig. 38.
	        
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