Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

XXVII 
niederlegte. (Von ihm führt der Ort den Namen Königslutter, vorher hieß er Lutter.) 
In dieser Kirche wurde er beigesetzt. Sämtliche sächsische Große waren dabei zugegen. 
Neben ihm ruhen hier auch die Gebeine seiner Gemahlin und seines Schwiegersohnes, 
Heinrichs des Stolzen. Als Lothars Grab 1620 geöffnet wurde, fand man darin eine 
bleierne Tafel mit einer Inschrift, die Nachrichten aus seinem Leben enthält, ferner ein 
Schwert, einen Reichsapfel, einen silbernen Kelch und eine Oblatenschüssel. Der Reichs¬ 
apfel und die Tafel werden im herzoglichen Museum zu Brauuschweig aufbewahrt. 
19. Die Kämpfe zxviscken cien Melken uncl !)okenslauken. 
I. Konrad III. Konrad war der erste Kaiser aus dem Geschlecht der Hohenstaufen. 
Das Stammschloß lag in Schwaben. Er war der Nachfolger Kaiser Lothars. Zu seiner 
Zeit war der mächtigste Fürst in Deutschland Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und 
Sachsen, der Schwiegersohn Kaiser Lothars. Dieser hatte ganz bestimmt auf die Kaiser¬ 
krone gerechnet. Aber er war den Fürsten zu mächtig. Deshalb wählten sie den Hohen¬ 
staufen Konrad. Alsdann beschloß eine Fürstenversammluug zu Augsburg, daß kern Lehns¬ 
fürst zwei Herzogtümer besitzen dürfe. Heinrich der Stolze aber wollte weder Bayern noch 
Sachsen herausgeben. Da tat ihn der Kaiser in die Acht und nahm ihm beide Herzogtümer. 
Heinrich griff zum Schwerte, starb jedoch bald darauf, erst 37 Jahre alt. In Königslutter 
wurde er neben Lothar beigesetzt. Er hinterließ einen zehnjährigen Sohn, den nachmaligen 
Heinrich den Löwen. Dieser erhielt 
drei Jahre später nur Sachsen zurück. 
Sein Oheim Welf griff für - 
ihn zum Schwert. Bei Weinsberg 
kam es zur Schlacht. Konrad siegte. 
(Deutsche Jugend 5: Die Weiber von 
Weinsberg.) Das Feldgeschrei der 
Bayern war: „Hie Welf!" die Lo¬ 
sung der Hohenstaufen: „Hie Waib¬ 
lingen!" (Stammgut der Hohen¬ 
staufen.) Daraus entstanden die 
Namen „Welfen" (auf deren Seite 
auch der Papst stand) und „Waib¬ 
linger". Diese Namen bezeichneten 
die streitenden Parteien im Kampfe 
zwischen Kaiser und Papst, der in 
der Folge ein ganzes Jahrhundert 
Deutschland zerrüttete. — Nach Kon¬ 
rads Tode wurde sein Neffe Fried¬ 
rich, Herzog von Schwaben, zunr 
Kaiser erwählt. 
Sein heftigster Gegner wurde 
der Welfe Heinrich der Löwe. 
2. Herzog Heinrich der Löwe. 
1139—1195. Auf dem Hagen- 
markte der Stadt Braunschweig 
erhebt sich das Denkmal Hein¬ 
richs des Löwen. Er ist der 
wichtigste aller Fürsten, die über 
das Stammland unseres Herzog¬ 
tums regiert haben. Als Herzog 
von Sachsen und Bayern war er 
der mächtigste Fürst seiner Zeit. 
Die braunschweigischen Lande — Denkmal Heinrichs des Löwen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.