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niederlegte. (Von ihm führt der Ort den Namen Königslutter, vorher hieß er Lutter.)
In dieser Kirche wurde er beigesetzt. Sämtliche sächsische Große waren dabei zugegen.
Neben ihm ruhen hier auch die Gebeine seiner Gemahlin und seines Schwiegersohnes,
Heinrichs des Stolzen. Als Lothars Grab 1620 geöffnet wurde, fand man darin eine
bleierne Tafel mit einer Inschrift, die Nachrichten aus seinem Leben enthält, ferner ein
Schwert, einen Reichsapfel, einen silbernen Kelch und eine Oblatenschüssel. Der Reichs¬
apfel und die Tafel werden im herzoglichen Museum zu Brauuschweig aufbewahrt.
19. Die Kämpfe zxviscken cien Melken uncl !)okenslauken.
I. Konrad III. Konrad war der erste Kaiser aus dem Geschlecht der Hohenstaufen.
Das Stammschloß lag in Schwaben. Er war der Nachfolger Kaiser Lothars. Zu seiner
Zeit war der mächtigste Fürst in Deutschland Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und
Sachsen, der Schwiegersohn Kaiser Lothars. Dieser hatte ganz bestimmt auf die Kaiser¬
krone gerechnet. Aber er war den Fürsten zu mächtig. Deshalb wählten sie den Hohen¬
staufen Konrad. Alsdann beschloß eine Fürstenversammluug zu Augsburg, daß kern Lehns¬
fürst zwei Herzogtümer besitzen dürfe. Heinrich der Stolze aber wollte weder Bayern noch
Sachsen herausgeben. Da tat ihn der Kaiser in die Acht und nahm ihm beide Herzogtümer.
Heinrich griff zum Schwerte, starb jedoch bald darauf, erst 37 Jahre alt. In Königslutter
wurde er neben Lothar beigesetzt. Er hinterließ einen zehnjährigen Sohn, den nachmaligen
Heinrich den Löwen. Dieser erhielt
drei Jahre später nur Sachsen zurück.
Sein Oheim Welf griff für -
ihn zum Schwert. Bei Weinsberg
kam es zur Schlacht. Konrad siegte.
(Deutsche Jugend 5: Die Weiber von
Weinsberg.) Das Feldgeschrei der
Bayern war: „Hie Welf!" die Lo¬
sung der Hohenstaufen: „Hie Waib¬
lingen!" (Stammgut der Hohen¬
staufen.) Daraus entstanden die
Namen „Welfen" (auf deren Seite
auch der Papst stand) und „Waib¬
linger". Diese Namen bezeichneten
die streitenden Parteien im Kampfe
zwischen Kaiser und Papst, der in
der Folge ein ganzes Jahrhundert
Deutschland zerrüttete. — Nach Kon¬
rads Tode wurde sein Neffe Fried¬
rich, Herzog von Schwaben, zunr
Kaiser erwählt.
Sein heftigster Gegner wurde
der Welfe Heinrich der Löwe.
2. Herzog Heinrich der Löwe.
1139—1195. Auf dem Hagen-
markte der Stadt Braunschweig
erhebt sich das Denkmal Hein¬
richs des Löwen. Er ist der
wichtigste aller Fürsten, die über
das Stammland unseres Herzog¬
tums regiert haben. Als Herzog
von Sachsen und Bayern war er
der mächtigste Fürst seiner Zeit.
Die braunschweigischen Lande — Denkmal Heinrichs des Löwen.