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Kissingen, Lüneburg, Halle, Schönebeck, Kreuznach und Dürrenberg. Die 
Gewinnung des Solsalzes ist mit vieler Mühe verbunden. Auf 100 Teile 
Solwasser kommen etwa 6—24 Teile Salz. Zunächst sucht man das Wasser 
durch Luft und Sonnenwärme zu vermindern: man gradiert die Sole. Zn 
dem Zwecke wird sie durch Pumpwerke auf hohe, lange Dornschichten (Gradier¬ 
werke) geleitet und mittels durchlöcherter Rinnen über deren ganze Länge 
verteilt. Aus diesen Rinnen rieselt das Wasser ans die Dornen herab und 
fällt von Zweig zu Zweig. Dabei verdunstet viel Wasser, und die erdigen 
Teile (Kalk, Gips u. a.) bleiben an den Dornen als Dornstein sitzen. Unten 
wird die Sole durch Behälter aufgefangen. Schwache Sole muß mehrmals 
gradiert werden. Ist die Sole hinlänglich gesättigt, so wird sie in große 
Pfannen geleitet und gekocht. Dabei scheidet sich das Salz in kleinen Kristallen 
aus und wird mit hölzernen Schaufeln ans der Mutterlauge geschöpft und 
dann getrocknet. 
22. Steinsalz. Aber nicht bloß in flüssigem, sondern auch in festein 
Zustande bietet uns die Natur das Kochsalz; es heißt dann Steinsalz. Zer¬ 
schlage mit Hammer und Meißel ein Stück Steinsalz! Es läßt sich leicht und 
oft in Würfel spalten. Das reine Steinsalz wird gemahlen und als Tafel¬ 
salz in den Handel gebracht. 
23. Seesal;. Besonders reichhaltig an Salz ist auch das Meer. Jedoch 
hat dieses Salz einen etwas bitteren Beigeschmack, weshalb es weniger als Tisch¬ 
salz, wohl aber zum Einsalzen der Fische verwertet wird. Man gewinnt das 
Seesalz in sogenannten Salzgärten. Das sind stäche, mit niedrigem Damme 
umgebene Becken. Sie werden von Zeit zu Zeit mit Seewasser gefiillt, das 
dann durch Sonne und Wind so weit zum Verdunsten gebracht wird, bis die 
Sole etwa 27 o/o Salz enthält. Diese Sole pumpt man in besondere Becken, 
in denen sich dann das Salz in kleinen Würfeln abscheidet. 
24. Verwertung des liodUalzes. Das Salz ist das unentbehrlichste 
Gewürz. Nährstoffe selbst enthält es nicht, aber es dient dazu, die Speisen 
verdaulicher und daher nahrhafter zu machen. Die meisten Speisen sind ohne 
Salz fast ungenießbar, und ohne Salz würde es uns gar nicht möglich sein, 
Fleisch auf längere Zeit vor Fäulnis zu schützen. Solbäder üben aus viele 
Kranke sehr heilsame Wirkungen aus. 
25. Soda, a) Soda ist ein Salz. Gieße etwas Essig auf Soda! Sie 
braust, ein Zeichen, daß eine Veränderung mit der Soda eintritt: es entweicht 
daraus nämlich Kohlensäure. Diese steigt in kleinen Bläschen nach oben. Essig 
ist eine stärkere Säure als Kohlensäure. Jede stärkere Säure vertreibt unter 
gewöhnlichen Umständen die schwächere. — 
b) Soda kommt im Handel als weißes Pulver oder in wasserhellen Kri¬ 
stallen vor. Man gewann sie früher aus der Asche der Salz- und Seepflanzen. 
Laugt man diese Asche aus und dampft dann die Lange ab, so erhält man Soda. 
Auch in den sogenannten Natronseen in Ägypten, China, Ungarn usw. findet sich 
>Loda. — Die natürlich erzeugte Soda reicht lange nicht aus, um den Bedarf 
fürs gewerbliche Leben zu decken. Man stellt daher die Soda jetzt meist auf 
künstlichem Wege in Sodasabriken ans Kochsalz her.
	        
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