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c) Wirf Soda in heißes Wasser! Sie löst sich darin auf. Wasche den Fett¬ 
fleck eines Zeugstückes mit solchem Wasser aus! Die Soda löst das Fett auf, und 
der Schmutz, den das Fett festhält, laßt sich dann leicht entfernen. Soda wird 
daher beim Waschen gebraucht. Zu viel Soda wirkt jedoch auf die Wäsche nachteilig. 
Sie wird davon mit der Zeit mürbe und grau. Auch zum Reinigen des Fußbodens, 
der Türen usw. verwendet man Soda. Die schwarzen Schalen der Tischmesser und 
Gabeln werden jedoch grau, wenn sie häufig mit Soda abgewaschen werden. 
26. Seite. Wird Soda mit gebranntem Kalk erhitzt, so entsteht Ätznatron 
oder Seifenstein. Dieser wird zur Herstellung von Seife benutzt. Man unter¬ 
scheidet harte Seife (Kernseife) und weiche Seife (Schmierseife). Koche etwas 
Ätznatron, Talg und Wasser! Setze, wenn das Fett verschwunden ist, etwas 
Kochsalz hinzu! Bald bildet sich ein fester Körper auf der Flüssigkeit: es ist 
Seife. Ähnlich bereitet auch der Seifensieder seine Seife. Will er z. B. Kern¬ 
seife kochen, so löst er Ätznatron in einem Kessel in Wasser. Dann tut er Fett 
dazu, läßt die Masse eine Zeitlang kochen und gießt noch etwas kaltes Wasser 
hinzu. Dadurch entsteht eine dicke, schaumige, fast gallertartige Masse, der Seifen¬ 
leim. Diesem setzt er etwas Kochsalz zu, und nun scheidet sich aus dem Seifen- 
leim die harte Seife ab, die oben auf der Flüssigkeit schwimmt. — Nimmt der 
Seifensieder statt des Ätznatrons Ätzkali, so erstarrt der Seifenleim bei der Ab¬ 
kühlung zu Schmierseife. — Beim Waschen wird ein Teil des Ätznatrons oder 
Ätzkalis frei und löst in dem Zeuge das Fett auf, das ben Schmutz zurückhält 
und so die Fettflecke bildet. Sobald aber das Fett aufgelöst ist, läßt sich der 
Schmutz leicht durch Reiben usw. entfernen. — In hartem, kalkhaltigem Wasser, 
wie z. B. Brunnenwasser, schäumt die Seife nicht. Sie löst sich nämlich darin 
nicht auf, da sich das Fett mit dem Kalke zu einer unlöslichen Masse (Kalkseife) 
verbindet. Deshalb benutzt man zum Waschen gern Regen- oder Flußwasser. 
VII. tzuarz und Glasfabrihation. 
27. Der Kieselstein. Der Kieselstein findet sich häufig im Bache. Suche 
verschiedene Kieselsteine und vergleiche ihre Färbung! Sie sehen wasserhell, gelb¬ 
lich, rötlich, braun, grau usw. ans. Versuche, einen Kieselstein mit dem Messer 
zu ritzen! Es geht nicht, er ist zu hart dazu. Zerschlage ihn und ritze mit den 
Ecken oder Splittern in Glas! Er ist so hart, daß man Glas damit ritzen kann. 
— Dem Stoffe, aus dem er der Hauptsache nach besteht, hat er den Namen 
Kiesel gegeben. Dieser Stoff findet sich in der Natur nie frei, sondern nur in 
Verbindung mit Sauerstoff. In diesem Zustande heißt er Kieselsäure oder Kiesel¬ 
erde. Aus ihr hauptsächlich bestehen die Quarzsteine. — Betrachte die Gestalt 
eines gewöhnlichen Kieselsteins! Er ist rund. Ursprünglich war er eckig. Ehe 
er in den Bach gelangte, bildete er den Bestandteil eines Felsens im Gebirge. 
Der Felsen verwitterte. Der Kieselstein fiel herab. Ein Regenguß spülte ihn 
dann weiter ins Tal, und so rollte er in den Bach. Hier ward er nun hin und 
her gestoßen. Dadurch schliffen sich allmählich seine Ecken ab, und so ward er 
ein runder, glatter Kieselstein. 
28. Feuerstein. Schlage mit einem Stahle gegen einen Feuerstein! Es 
entstehen Funken. Daher der Name. Der glühende Funke ist ein Splitterchen 
Stahl, das durch das Anschlagen an die scharfe Kante des Steins abgesprungen
	        
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