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2. Armenien und Kurdistan. Waldlose Höhen und fruchtbare, 
weidenreiche Thäler wechseln miteinander. Ein Teil des armenischen Hoch¬ 
landes gehört zu Rußland und Persien; der Ararat liegt auf der Grenze von 
drei Reichen. Die Bevölkerung ist gemischt (Armenier, Türken) und zur Hälfte 
christlich. Erjernm, 60 000 E., Hanpthandelsstadt an der Karawanenstraße 
zwischen Persien und Trapezunt. — Kurdistan ist das alle Assyrien. 
3. Mesopotamien (Babylonien und Chaldäa). Im oberen Teile 
Steppen mir plündernden Räuberhorden, im unteren Teile fruchtbarer Marsch¬ 
boden. Dattelpalmen. Bagdad, 100 000 E. — Ruinen von Ninive und 
Babylon. Die Grundmauern des babylonischen Turms stehen noch. 
4. Das nördliche Syrien mit Phönizien. Der Libanon (—weißes 
Gebirge, wegen des Schnees, der fast das ganze Jahr seine Gipfel bedeckt, und 
wegen der weißen Farbe seiner Kalkfelsen so genannt) und Antilibanon 
mit dem großen Herm on, zwischen beiden das fruchtbare Thal C öl e syrien. 
Der Libanon (bis 3000 in) ist nur zwei Meilen vom Meere entferirt (Zedern). 
Phönizien, ein schmales Küstenland, hatte gute Häfen. Die einst reichen 
Städte Tyrus und Sidon sind jetzt erbärmliche Flecken. Hulep (Aleppo), 
110 000 E., Stapelplatz für den Handel mit den nördlichen Nachbarländern. 
Beirut, 85000 E., wichtige Hafenstadt. Damaskus, 150000 E., mitten 
in Obst- und Orangenhainen („Auge des Ostens"), Hauptplatz des syrischen 
Karawanenvcrkehrs (nach Bagdad und Mekka), Sammelplatz der syrischen und 
kleinasiatischen Pilger nach Mekka. 
5. Palästina (gelobtes Land, heiliges Land, Kanaan). 1. Der 
südliche Teil des jetzigen Syriens, begrenzt im N. vom Libanon, 
im O. von der syrischen Wüste, im S. vom steinigen (peträischen) 
Arabien, im W. vom Mittelmeere. So ist es von den umliegenden 
Ländern abgeschlossen. Zur Zeit Christi betrug die Größe etwa 
25 000 qkrn. — 2. Am Mittelmeere eine 15—30 km breite 
fruchtbare Ebene (durch das Gebirge Karmel in eine kleinere 
nördliche und größere südliche Hälfte geteilt), aus der sich dann 
der Boden allmählich bis zur Höhe von 600—900 m erhebt. 
Dann senkt er sich plötzlich zum Iordanthale, das tiefer liegt, 
als der Spiegel des Mittelländischen Meeres, um sich dann ebenso 
steil wieder zu'erheben. — 3. Der Jordan entspringt auf dem 
gegen 2900 m hohen Hermon, durchfließt den schlammigen, etwa 
in Meereshöhe liegenden See Merom und erreicht dann nach 
einem stürmischen Laufe von 16 km in einem engen, steinigen 
Thäte den etwas größeren See Tiberias (Genezareth), 200 m 
unter dem Spiegel des Meeres. Der See ist klar und fischreich, 
von schönen Bergen umgeben; zu Christi Zeit waren seine Ufer 
sehr belebt, jetzt sind sie öde. Das Iordanthal von hier bis zum 
toten Meere ist etwa 100 km lang, 5—20 km breit und wird 
von schroffen, kahlen Felswänden begrenzt; es ist äußerst fruchtbar 
(Palmen, Feigen, Trauben); an der Mündung die Gefilde Mo ab 
und Jericho. — Das Tote Meer, dessen Spiegel 400 m unter 
dem des Mittelmeeres liegt, ist 75 km lang, bis 18 km breit, 
im nördlichen Teile über 300 m tief; es hat salzig-bitteres Wasser, 
in dem kein Tier leben kann (Asphalt). — 4. Palästina war früher 
ein wohl angebautes Land (Acker-, Wein-, Obst- und Olbau; Vieh¬ 
zucht) und hatte etwa 2i/2 (5?) Mill. E.; jetzt liegt es zum größten
	        
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