74 § 21. Der zweite Punische Krieg. 
Syrakus einschloß und nach einer zweijährigen Belagerung (Archimedes) 
214-212 auch wirklich eroberte (214—212), worauf die ganze Insel in die 
Hände der Römer fiel. — In Spanien hatten die Brüder P. und 
Cn. Scipio von 218—212 meist siegreich gegen Hasdrubal und 
Mago, die Brüder Hannibals, und Hasdrubal, den Sohn Gisgos, 
gestritten, bis sie beide, nachdem sie ihr Heer getrennt hatten, geschlagen 
212 und getötet wurden (212). Zwar behaupteten die Römer auch nach 
diesen Unglücksfällen ihre Stellungen zwischen dem Ebro und den 
Pyrenäen, aber zu rechten Erfolgen kam es doch erst, nachdem der 
jugendliche Sohn des gefallenen Publius, P. Cornelius Scipio 
(Africanus Major), von den Römern nach Spanien geschickt worden 
210 war (210). Derselbe eroberte Neu-Karthago durch einen kühnen 
Handstreich und schlug Hasdrubal, Hamilkars Sohn, vermochte 
aber nicht zu verhindern, daß derselbe die westlichen Pyrenäenpässe 
überschritt, um seinem Bruder Hannibal eine Verstärkung zuzuführen. 
Wirklich gelang es ihm, ohne große Verluste über die Alpen zu kommen 
und im Frühjahr 207 Oberitalien zu betreten. Gelang die Vereinigung 
der beiden Brüder, so war das Schicksal Roms entschieden. Diesmal 
siegte das Glück Roms. Gegen Hasdrubal stand der Konsul M. Livius 
Salinator, gegen Hannibal C. Claudius Nero. Während 
Hannibal noch nichts von dem Heranziehen seines Bruders wußte, 
verließ Nero mit seinen besten Truppen heimlich sein Lager, um 
Livius zu unterstützen. Das kühne Unternehmen gelang vollständig. 
Hasdrubal unterlag den vereinigten Kräften der beiden Konsuln in 
207 der furchtbaren Schlacht am Metaurus (207) und fiel selbst, Nero 
kehrte rasch in sein Lager zurück und fand es noch unversehrt. Der 
in das punische Lager geschleuderte Kopf seines Bruders belehrte 
Hannibal über dessen Tod und „das Schicksal Karthagos". 
3. Die Karthager unterliegen. In der Tat ist die Schlacht 
am Metaurus der Wendepunkt des Krieges. Scipio besiegte nach 
dem Abmarsch Hasdrubals die karthagischen Feldherren ohne große 
Mühe, vertrieb die Karthager aus Spanien und machte das Land zur 
206 römischen Provinz (206). Nach Italien zurückgekehrt, erhielt er 
als Konsul die Provinz Sizilien mit der Erlaubnis, von dort einen 
204 Angriff auf Karthago zu machen. Bald setzte er (204) nach Afrika 
über, besiegte mit Hilfe des jungen Masinissa, des Königs von 
Ostnumidien, den Karthager Hasdrubal und den Numiderkönig Syphax 
in mehreren Schlachten und zwang auf diese Weise die Karthager, 
Hannibal aus Italien zurückzurufen. Nach einer fruchtlosen Unter- 
redung beider Feldherren kam es zur Entscheidungsschlacht bei 
202 Sorna (202), in welcher Hannibal unterlag. Derselbe riet nun selbst 
zum Frieden, welcher von Scipio unter der Bedingung geschlossen 
wurde, daß Karthago auf Spanien verzichtete, 10000 Talente Kriegs¬ 
kosten zahlte, seine Kriegsschiffe bis auf zehn auslieferte, seine Kriegs¬ 
elefanten abschaffte und endlich ohne Erlaubnis der Römer keinen 
Krieg führen durfte. Masinissa wurde mit dem Gebiete des Syphax 
belohnt. Scipio feierte einen prächtigen Triumph und erhielt den Bei-
	        
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